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Zahlenbausteine im Vergleich

Zahlenbausteine sind nach wie vor ein ziemlich geniales Material zum Eintauchen in die Welt der Mathematik. Mittlerweile gibt es da auch mehrere Anbieter mit den unterschiedlichsten Designs dieser Bausteine. Im heutigen Blogbeitrag werde ich 5 verschiedene Produkte der Zahlenbausteine beispielhaft für euch testen und vergleichen. Bestimmt findet ihr noch mehr solcher Anbieter und dann könnt ihr meine Vergleichs-Kategorien ja einfach darauf übertragen und euch so immer wieder selbst ein Gesamturteil bilden. Ach ja und auch dieser Hinweis muss wieder sein: Es handelt sich hierbei um Produktwerbung.

Also los gehts! Folgende 5 Anbieter gehen ins Rennen:

Zahlenbausteine von ASTRUP hier z.B. bei Hase Weiss entdeckt

Zahlenbausteine von Calculix

Rechenbausteine von Eichhorn (auf Amazon gefunden)

Zahlenbausteine von SumBlox

Stapelzahlen von Wissner

Wenn wir uns die Zahlenbausteine – wie auf dem unteren Foto – genauer anschauen, dann fallen sofort Unterschiede auf: z.B. die Ziffernformen, die Größen oder auch die Farbgestaltung. Also ist es sinnvoll die Zahlenbausteine auf bestimmte Kategorien hin zu betrachten. Ich habe mir folgende überlegt: die Zahlenform, die Farbe & Optik, die Haptik, die Stapelbarkeit, den Umfang & die Ausstattung eines Standard-Sets, das didaktische Potenzial, das Preis-Leistungs-Verhältnis (Kosten je Baustein) sowie eventuelle Besonderheiten des Produktes.

Hier seht ihr alle Zahlen im direkten Vergleich.

Fangen wir mit der Zahlenform an, welche meines Erachtens eine enorme Bedeutung hat:

ASTRUP
Wodden Numbers
Die kleinen Zahlen wirken vergleichsweise sehr realistisch. Die großen Zahlen sind jedoch sehr stark gestreckt. Sie wirken daher unförmig und unrealistisch.
Calculix
Zahlenbausteine
Hier haben wir sehr realistische und ästhetisch wirkende Zahlenformen mit einem gutem Verhältnis zwischen Streckung und Zerrung.
Eichhorn
Rechenbausteine
Die Zahlenformen sind sehr schwer erkennbar. Die Zahl an sich wird oft erst durch die Lackierung deutlich.
SumBlox
Matheblöcke
Einige Zahlen sind gut gelungen. Andere Zahlen sind jedoch sehr abstrakt. Zu geringe Radien und die zu dicke Linienstärke führen dazu, dass manche Bausteine nicht so realistisch wirken.
Wissner
Stapelzahlen
Die Zahlenform an sich ist sehr gut erkennbar. Die Bausteine haben oben und unten Stapel-Balken, wodurch die Bausteine insgesamt keine Zahlenform aufweisen, was sie natürlich auch nicht müssen.
Vergleich aller Zahlenbausteine bezüglich der Zahlenform

Mein Zwischenfazit an dieser Stelle: Die Zahlenform bei Calculix und bei Wissner entsprechen am besten den im Alltag verwendeten sowie im vorschulischen Kontext und im Mathematikunterricht der Grundschule genutzten Ziffernformen.

Schauen wir uns die Farbe & Optik an:

ASTRUP
Wodden Numbers
Ansprechende und neutrale Holzoptik, sehr gleichmäßig und glatt lackiert.
Calculix
Zahlenbausteine
Durch die Ölung kommen Holzfarbe und Struktur wunderbar zum Vorschein.
Eichhorn
Rechenbausteine
Die Bausteine sind aus meiner Sicht zu bunt lackiert.
SumBlox
Matheblöcke
Ansprechende und neutrale Holzoptik, sehr gleichmäßig und glatt lackiert.
Wissner
Stapelzahlen
Es gibt sie in den Montessori-Farben (vgl. Foto) und in Naturfarbe. Beide Versionen wirken durch das RE-Wood-Naturmaterial sehr harmonisch.
Vergleich aller Zahlenbausteine bezüglich der Farbe & Optik

Mein Zwischenfazit: Bei Farbe und Optik fallen die Rechenbausteine von Eichhorn leider durch.

Weiter geht es mit der Haptik:

ASTRUP
Wodden Numbers
Man spürt, dass es Holz ist. Die Zahlen sind jedoch stark lackiert, was das Holzgefühl schmälert. Die Zahlen sind recht dünn, können aber gut ertastet werden.
Calculix
Zahlenbausteine
Tolle Haptik, da das Holz nur geölt ist. Dadurch bleibt die Holzstruktur fühlbar. Die massiven Zahlen lassen sich sehr gut ertasten.
Eichhorn
Rechenbausteine
Man spürt am Gewicht und an der „Wärme“, dass es Holz ist. Die Zahlen sind sehr stark lackiert. Die Zahlenformen können kaum ertastet werden.
SumBlox
Matheblöcke
Man spürt, dass es Holz ist. Die Zahlen sind lackiert, was das Holzgefühl jedoch nicht schmälert. Die Zahlen sind massiv und lassen sich mit den abgerundeten Kanten sehr gut ertasten.
Wissner
Stapelzahlen
Trotz Re-Wood-Material (zerkleinerte Holzreste) ist es eher ein Kunststoff-Feeling, aber ein schönes Gewicht. Durch die Balken sind die Zahlen zwar nicht so gut ertastbar aber man kann die einzelnen Formen gut mit Fingern auf den Rillen nachfahren.
Vergleich aller Zahlenbausteine bezüglich der Haptik

Mein Zwischenfazit hier lautet: Ich persönlich liebe Holz und mir ist eine gute Haptik sehr wichtig, die von Calculix und SumBlox voll erfüllt wird. Aber auch die Stapelzahlen von Wissner haben etwas besonderes durch die Balken und die „Rillen“.

Die nächste Kategorie ist die Stapelbarkeit.

ASTRUP
Wodden Numbers
Die Zahlen sind zu dünn, zu schmal und zu lang, so dass sie sich nur sehr schwierig und wackelig stapeln lassen.
Calculix
Zahlenbausteine
Die Zahlen sind trotz größerer Radien gut stapelbar. Die geölte Holzstruktur verbessert die Stapelbarkeit zusätzlich, da sie weniger rutschen.
Eichhorn
Rechenbausteine
Die Zahlen sind gut stapelbar aber durch die Lackierung etwas rutschig.
SumBlox
Matheblöcke
Die Zahlen sind gut stapelbar.
Wissner
Stapelzahlen
Die Zahlen lassen sich durch die Balken sehr gut stapeln.
Vergleich aller Zahlenbausteine bezüglich der Stapelbarkeit

Im Zwischenfazit zur Stapelbarkeit fallen die Zahlenbausteine von ASTRUP hier leider durch.

Kommen wir zu einer weiteren sehr wichtigen Kategorie, nämlich zum Umfang und zur Ausstattung eines Standard-Sets.

ASTRUP
Wodden Numbers
15 Zahlenbausteine: je 2 x 1 bis 5, je 1 x 6 bis 10
Calculix
Zahlenbausteine
61 Zahlenbausteine: 20 x 1, 10 x 2, 7 x 3, 5 x 4, 4 x 5, 4 x 6, 3 x 7, 3 x 8, 3 x 9, 2 x 10
Eichhorn
Rechenbausteine
9 Zahlenbausteine (jede Zahl von 1 bis 9 einmal), die Zahl 10 fehlt.
SumBlox
Matheblöcke
47 Zahlenbausteine: 14 x 1, je 4 x 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 1 x 10
Wissner
Stapelzahlen
34 Zahlenbausteine: 12 x 1, 7 x 2, 4 x 3, 4 x 4, 2 x 5, 1 x 6, 1 x 7, 1 x 8, 1 x 9, 1 x 10
Vergleich der Basis-Sets bezüglich des Umfangs und der Ausstattung

Mein Zwischenfazit hier lautet: Das Basis-Set von Calculix ist mit 61 gut zusammengestellten Bausteinanzahlen (20 Einer und 10 Zweier sind der Wahnsinn!!!) unschlagbar!!!

Weiter geht’s mit dem didaktischen Potenzial, welches mir als Mathematikdidaktikerin besonders am Herzen liegt. Zwei Prinzipien haben alle Produkte gemeinsam: 1. „GLEICHE HÖHE = GLEICHER WERT“ und 2. die sich daraus ergebene Möglichkeit der Eigenverantwortung und Selbstkontrolle beim Spielen und Lernen nach Montessori „Hilf mir es selbst zu tun.“ Was gibt es noch zu den didaktischen Möglichkeiten der Zahlenbausteine der einzelnen Anbieter zu sagen?

ASTRUP
Wodden Numbers
Die ungünstige Form und Stapelbarkeit der Zahlen, die geringe Anzahl der einzelnen Zahlen (insbesondere der Einer) sowie fehlende Begleitmaterialien reduzieren das didaktische Potenzial und den Einsatz im (vor-)schulischen Kontext.
Calculix
Zahlenbausteine
Die Möglichkeit zur Umsetzung vom Kardinalitätsprinzip durch die 20 Einerbausteine ist einfach genial. Man kann jede Zahl als Menge von Einerbausteinen darstellen. Hinzu kommen die realistischen Zahlenformen und die sehr gute Stapelbarkeit, kombiniert mit einem Anleitungsheft, welches didaktische Tipps zu Spielen und möglichen Rechenarten bereit hält. Und hier noch ein Geheim-Tipp: Bald wird es ein lehrplankonformes Handbuch mit vielen didaktischen Hinweisen und Kopiervorlagen zum Addieren und Subtrahieren geben.
Eichhorn
Rechenbausteine
Die unrealistischen Zahlenformen, die grellen Farben, die geringe Anzahl der Steine, die fehlende Zahl 10 und fehlende Begleitmaterialien machen dieses Produkt aus mathematik-didaktischer Sicht für mich wertlos.
SumBlox
Matheblöcke
Die Möglichkeit zur Umsetzung vom Kardinalitätsprinzip durch die 14 Einerbausteine ist auch hier toll. Man kann jede Zahl als Menge von Einerbausteinen darstellen. Hinzu kommt die sehr gute Stapelbarkeit. Ein kleines Manko sind die teilweise etwas abstrakten Zahlenformen, die für einige Kinder problematisch sein können. Einige didaktischen Tipps gibt es auf Spielkarten, die käuflich dazu erworben werden können.
Wissner
Stapelzahlen
Die Möglichkeit zur Umsetzung vom Kardinalitätsprinzip durch die 12 Einerbausteine ist auch hier toll. Man kann jede Zahl als Menge von Einerbausteinen darstellen. Weitere didaktische Pluspunkte sind: die sehr realistischen Zahlenformen, die Zentimeter-Relation (die 5 ist auch 5 cm groß), die passenden Montessori-Farben, die „Rillen“ zum Nachfahren mit dem Finger und die zusätzlichen 42 Aufgabenkarten mit Lösungen zum Spielen und Lernen, die käuflich dazu erworben werden können.
Vergleich der Zahlenbausteine bezüglich des didaktischen Potenzials

Mein Zwischenfazit lautet: Aus didaktischer Sicht können die Zahlenbausteine von Calculix und SumBlox sowie die Stapelzahlen von Wissner sehr gut zum Erlernen des Zahlbegriffs und zum Darstellen von Rechenoperationen genutzt werden.

Als nächstes möchte ich noch einen Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis (Kosten je Baustein) werfen, welches aber natürlich aufgrund von Preisveränderungen und Aktionen Schwankungen unterliegt.

ASTRUP
Wodden Numbers
Preis: 42,90€
Preis je Baustein: 2,86€
Calculix
Zahlenbausteine
Preis: 79,00€
Preis je Baustein: 1,31€
ACHTUNG: Es gibt einen Rabatt-Code am Ende des Beitrages!!! So wird es noch günstiger.
Eichhorn
Rechenbausteine
Preis: 12,85-17,12€
Preis je Baustein: 1,43-1,90€
SumBlox
Matheblöcke
Preis: 79,95€
Preis je Baustein: 1,70€
Wissner
Stapelzahlen
Preis: 34,95€ (einfarbig) 49,90€ (farbig)
Preis je Baustein: 1,03€ / 1,47€
Gesamtpreis und Preis je Baustein

Zum Ende möchte ich gern noch auf einige Produktbesonderheiten eingehen, die bei eurer Kaufentscheidung wichtig sein könnten.

ASTRUP
Wodden Numbers
Es gibt einen Stoffbeutel mit in der Schachtel, der sehr gut für das Erfühlen der Zahlen geeignet ist.
Calculix
Zahlenbausteine
Das Basis-Set aus FSC Massivholz sowie die Massiv Zahlenreihe werden in der EU produziert. Es gibt auch ein Kompakt-Basis-Set aus Flüssigholz (Arboform). Dieses Set wird in Deutschland in Werkstätten für Menschen mit Einschränkungen produziert und besteht zu 100% aus natürlichem Recycling-Material. Zudem sind die Zahlen dieses Sets in Zentimeter-Relation (d.h. die Zahl 5 ist auch 5cm groß) und sehr leicht, also gut zum Transportieren geeignet. Viele weitere Zusatzmaterialien sind in Vorbereitung.
Eichhorn
Rechenbausteine
Hier kann ich leider nichts berichten.
SumBlox
Matheblöcke
Es gibt folgende Zusatzprodukte: Frühkindliche Aktivitätskarten, ein Starter-Set, ein Bildungs-Set und jede Holzzahl (bis 9) kann in beliebiger Anzahl gekauft werden. SumBlox verspricht für jedes verkaufte Set einen Baum zu pflanzen.
Wissner
Stapelzahlen
Das ökologisch nachhaltige RE-Wood®-Material wird aus zerkleinerten Holzresten deutscher Produktion und einem Bindemittel im Verhältnis 80 zu 20 ressourcenschonend hergestellt. RE-Wood® ist zu 100%-recyclebar, mit dem PEFC-Siegel zertifiziert und frei von Schadstoffen. Die Stapelzahlen entstehen in Kooperation mit regionalen Behindertenwerkstätten. Es gibt Aufgabenkärtchen sowie Sets für den 200er und für den 500er Zahlenraum.
Produktbesonderheiten der einzelnen Anbieter

Ja das hört sich doch alles wirklich interessant und spannend an, oder? Hättet ihr das gedacht? Es lohnt sich also auf jeden Fall immer wieder Produkte vor dem Kauf genauer unter die Lupe zu nehmen.

So schön kann Mathematik sein!!!

Bis zum nächsten Beitrag wünsche ich euch alles Gute!

Eure Mandy Fuchs

Lernmaterialien in Mathematik

Wenn es um Lern- und Anschauungsmaterialien für den Mathematikunterricht der Grundschule geht, dann denkt ihr bestimmt sofort an Legeplättchen, buntes Perlenmaterial, Steckwürfel oder an das Zwanzigerfeld und an den Rechenrahmen. Ja stimmt! Das sind didaktisch wertvolle und lang bewährte Unterrichtsmaterialien besonders zum Einführen und Üben von neuen Themen. Wenn ihr mich kennt, dann wisst ihr, dass ich aber auch ein Fan von Alltagsmaterialien bin und damit sehr gern Mathematik veranschauliche und erforsche. Dabei ist natürlich klar, dass es bei jedem Material seine Vor- und Nachteile oder besser gesagt besondere Potenziale aber auch gewisse Risiken bzw. Gefahren gibt. Und genau darum geht es in meinem heutigen Blogbeitrag

Bisher habe ich 13 Forscherkarteien erstellt und dabei jeweils immer ein Alltagsmaterial in den Vordergrund gerückt: Gummibären, bunte Deckel, Wäscheklammern, Wattestäbchen, Münzen, Schachteln, Eisbecher, Zettel, Büroklammern, Gummiringe, Locher, Kalenderblätter und Korken. Was übrigens sofort deutlich wird: Die meisten Sachen (oder ähnliche Dinge) haben wir alle zu Hause. Das heißt sie können jetzt gerade im Homeschooling oder Distanzunterricht gut von Eltern und Großeltern beim Erledigen der Matheaufgaben helfen. Alle diese Materialien erfüllen zudem meine drei selbst aufgestellten Kriterien für gute Forschermaterialien: Sie sind einfach, billig und genial.

EINFACH: Jeder kennt das Material und es ist einfach zu verstehen, zu beschaffen und von der Struktur her schlicht.

BILLIG: Es sollte möglichst nichts bzw. nur wenig kosten oder kann durch nette Sponsoren einfach besorgt werden. Oft kann man es selbst mit den Kindern sammeln.

GENIAL: Viele mathematische Entdeckungen sind möglich. Kreative Ideen und spannende Forscherfragen können mithilfe einer „mathematischen Brille“ umgesetzt und beantwortet werden. Sie verfügen über ein enormes mathematisches Potenzial.

Im Folgenden fasse ich für euch mal alle speziellen Materialmerkmale zusammen.

Gummibären (Gummibärenmathematik)

Besonderes Potenzial:

  • hoher Anreiz bei den Kindern und toller Duft beim Forschen
  • bunte Farben und verschiedene Geschmacksrichtungen
  • unterschiedliche Farbzusammenstellungen und Anzahlen in den Tüten
  • zusätzliche Zahlenangaben auf den Tüten
  • nach dem Forschen Gummibärchen naschen

Nachteile, Gefahren, Risiken:

  • mögliche Hemmschwelle weil Lebensmittel
  • Fragen der Hygiene und hoher Zuckeranteil
  • enthalten oft Gelatine (nicht geeignet für vegane Ernährung oder manche religiöse Vorgaben)

Tipps:

  • jedes Kind mit seiner eigenen Minitüte forschen lassen
  • Einweghandschuhe verwenden
  • mit dem Thema „Ernährung“ verknüpfen

Mathematisch besonders geeignet für:

  • Statistiken (Daten erfassen)
  • Erstellen von Diagrammen
  • Durchschnittsberechnungen

Bunte Deckel (Deckelmathematik)

Besonderes Potenzial:

  • tolle bunte Farben und gute Haptik
  • stapelbar (besonders Mauern und Pyramiden)
  • können gut als Kreisschablone genutzt werden

Nachteile, Gefahren, Risiken

  • klappern ziemlich laut
  • haben oft störende Markennamen
  • Fragen der Hygiene

Tipps:

  • beim Sammeln gleich ans Abwaschen denken
  • evtl. eine Brauerei anfragen, um Originaldeckel zu bekommen

Mathematisch besonders geeignet für:

  • sortieren, ordnen, schätzen, zählen
  • Muster legen
  • Pyramiden bauen

Wäscheklammern (Wäscheklammermathematik)

Besonderes Potenzial:

  • tolle bunte Farben und Formen, gute Haptik
  • lassen sich miteinander verbinden
  • können angeklammert werden

Nachteile, Gefahren, Risiken:

Ich wüsste keine!

Mathematisch besonders geeignet für:

  • sortieren, ordnen, schätzen, zählen
  • Muster legen oder klammern
  • Fächer und kleine Quadrate klammern und damit forschen

Wattestäbchen (Wattestäbchenmathematik)

Besonderes Potenzial:

  • sehr leicht und leise
  • super für geometrische Darstellungen geeignet
  • stapelbar (besonders Türme)

Nachteile, Gefahren, Risiken:

  • Thema „Plastik und Nachhaltigkeit“
  • Fragen der Hygiene

Tipps:

  • mit den Themen „Hygiene“ und „Umwelt“ verknüpfen
  • alternativ Zahnstocher, Holzspieße, (abgebrannte) Streichhölzer verwenden

Mathematisch besonders geeignet für:

  • schätzen, zählen, bündeln, messen
  • geometrische Muster legen (Dreiecke, Vierecke, Sterne, Symmetrien, …)
  • Digitalzahlen und römische Zahlen darstellen

Münzen (Münzenmathematik)

Besonderes Potenzial:

  • hoher Anreiz bei den Kindern
  • Verknüpfen der Größenbereiche Geld, Gewicht, Längen, Flächen, Volumen
  • stapelbar (Türme, Mauern und Pyramiden)
  • verschiedene Jahreszahlen und Prägungen
  • können als Kreisschablone genutzt werden

Nachteile, Gefahren, Risiken:

  • größere Mengen Münzen sind ziemlich schwer
  • Fragen der Hygiene („Geld stinkt!“)
  • Fragen der Sicherheit beim Forschen und Aufbewahren

Tipps:

  • mit dem Thema „Währungen in anderen Ländern“ verknüpfen

Mathematisch besonders geeignet für:

  • sortieren, ordnen, schätzen, zählen, wiegen, messen
  • Muster und Formen legen
  • Geldwerte berechnen
  • Pyramiden und Türme bauen

Schachteln (Schachtelmathematik)

Besonderes Potenzial:

  • bieten eine Fülle arithmetischer und geometrischer Strukturen
  • kann man in der Regel gut zerschneiden
  • kann man mit kleinen Dingen füllen
  • leicht und gute Haptik

Nachteile, Risiken, Gefahren:

  • nehmen schnell viel Platz ein
  • Fragen der Hygiene

Tipps:

  • beim Sammeln gleich ans Abwaschen denken
  • mit dem Thema „Verpackungsmüll“ verknüpfen

Mathematisch besonders geeignet für:

  • das Entdecken von Zahlen- und Rechenmustern
  • die Darstellung der Multiplikation
  • das Schneiden und Legen von Formen

Eisbecher (Eisbechermathematik)

Besonderes Potenzial:

  • sehr gut und schnell stapelbar
  • man kommt schnell in die Höhe
  • sehr leicht und leise
  • können befüllt werden
  • können gut als Kreisschablone genutzt werden
  • hoher Anreiz bei den Kindern

Nachteile, Gefahren, Risiken:

  • nehmen beim Bauen viel Platz ein
  • sollten gekauft werden

Tipps:

  • alternativ Trink- oder große Joghurtbecher verwenden
  • evtl. eine Eisdiele als Sponsor anfragen

Mathematisch besonders geeignet für:

  • sortieren, ordnen, zählen
  • Räume und große Flächen auslegen
  • Muster, Wege, Labyrinthe legen
  • Pyramiden und andere Bauwerke bauen

Zettel (Zettelmathematik)

Besonderes Potenzial:

  • einen Zettelblock hat fast jeder
  • wirklich vielseitig einsetzbar (falten, schneiden, beschriften, kleben, auslegen, …)
  • Verknüpfen der Größenbereiche Gewicht, Längen, Flächen
  • Verknüpfen von Arithmetik und Geometrie

Nachteile, Gefahren, Risiken:

  • Die Kinder könnten evtl. überfordert sein, weil es so viele Möglichkeiten zum Forschen gibt.

Tipps:

  • Beim Forschen evtl. auf nur einige Schwerpunkte konzentrieren.

Mathematisch besonders geeignet für:

  • schätzen, zählen, falten, schneiden, legen, auslegen
  • Muster, Formen und Figuren legen
  • Würfelnetze herstellen
  • Hunderterfeld legen
  • Tangram herstellen

Gummiringe (Gummiringemathematik)

Besonderes Potenzial:

  • man kann sie schnipsen und spannen
  • sind gut vermessbar
  • sehr leicht und leise
  • nehmen wenig Platz ein
  • können zum Bündeln genutzt werden

Nachteile, Gefahren, Risiken:

  • können ausleiern und reißen

Mathematisch besonders geeignet für:

  • sortieren, ordnen, schätzen, zählen, messen, spannen, weit schnipsen
  • Durchmesser, Umfang
  • Arbeit mit dem Geobrett

Locher (Lochermathematik)

Besonderes Potenzial:

  • hoher Anreiz bei den Kindern selbst zu lochen
  • Verbindung Arithmetik und Geometrie

Nachteile, Gefahren, Risiken:

  • evtl. viel „Konfetti“ auf dem Fussboden

Tipps:

  • auch Motivstanzer verwenden

Mathematisch besonders geeignet für:

  • Anzahlen von Löchern schätzen & zählen
  • Vervielfachen und Malaufgaben lochen
  • Muster, Symmetrien, Punkte verbinden
  • Kopfgeometrie

Büroklammern (Büroklammermathematik)

Besonderes Potenzial:

  • man kann sie aneinander ketten
  • Verknüpfen von Arithmetik und Längen
  • gibt’s in bunten Farben
  • sehr leicht und leise
  • nehmen wenig Platz ein

Nachteile, Gefahren, Risiken:

  • feinmotorisches Geschick erforderlich

Mathematisch besonders geeignet für:

  • sortieren, ordnen, schätzen, zählen, messen
  • Einmaleins-Ketten
  • Spiegelexperimente

Kalender (Kalendermathematik)

Besonderes Potenzial:

  • tolles Zahlenmaterial zum Forschen und Entdecken von Zahlen- und Rechenmustern
  • man kann direkt auf den Kalenderblättern die Forscherergebnisse markieren
  • auch alte Kalender können genutzt werden

Nachteile, Gefahren, Risiken

Ich wüsste keine!

Tipps:

  • Verknüpfen mit den Themen „(Jahres)-Kalender“ / „Jahresuhr“

Mathematisch besonders geeignet für:

  • Zahlenfolgen, Zahlenmuster, Rechenmuster
  • Termine suchen und eintragen
  • Größenbereich Zeit (Tage, Wochen, Monate, …)

Korken (Korkenmathematik)

Besonderes Potenzial:

  • Naturmaterial
  • sehr leicht und leise
  • kann man gut mit Gummiringen bündeln und damit bauen
  • Verknüpfen von Arithmetik, Geometrie und Größen

Nachteile, Gefahren, Risiken:

  • evtl. unangenehmer Geruch
  • Thema „Alkoholkonsum“
  • nicht alle gleich groß

Tipps:

  • Korken können auch in Bastelläden günstig neu gekauft werden

Mathematisch besonders geeignet für:

  • sortieren, ordnen, schätzen, zählen
  • Malaufgaben darstellen
  • Muster legen

Nun ist mein Beitrag doch länger geworden als erwartet. Aber ich habe dabei nochmal gemerkt, wie cool doch alle diese Alltagsmaterialien sind, um die Welt der Mathematik zu „begreifen“. Ja und weil ihr ja eure „normalen“ Lernmaterialien, wie die Plättchen, Steckwürfel und co. nicht den Kindern mit nach Hause geben könnt, dann macht doch einfach mal virtuelle Forscherstunden oder gebt den euren Kids im Distanzunterricht ausgewählte Forscheraufgaben. Denn die meisten oben vorgestellten Sachen haben die Kinder bestimmt alle zu Hause.

Und hier noch ein Link mit Tipps zum Thema „Homeschooling“ – „Hybridunterricht“ – „Distanzunterricht“ (oder wie auch immer ihr die momentane Unterrichtsform bei euch gerade nennt): https://lehrermarktplatz.de/homeschooling

Und zu guter Letzt eine Frage an euch: Zu welchem Alltagsmaterial wünscht ihr euch die nächste Forscherkartei? Schreibt mir einfach über mein Kontaktformular. Ich bin gespannt auf eure Rückmeldungen.

Bis zum nächsten mal eure Mandy Fuchs

Einmaleins-Lapbook

Das Einmaleins können kleine und große Matheforscher doch eigentlich immer üben, oder? Und sicherlich habt ihr dafür jede Menge Kopiervorlagen, Übungsideen und Spiele. Natürlich gibt es auch schon unzählige Vorlagen für die Gestaltung von Lapbooks zum kleinen Einmaleins. „Warum also noch ein Angebot dazu?“, werdet ihr euch fragen. Ich werde es euch in meinem neuen Blogbeitrag erzählen.

Also wenn ihr mich kennt, wisst ihr, dass ich eigentlich nicht so ein Fan von Arbeitsblättern und Kopiervorlagen bin. Aber ich liebe Lapbooks (Vergleiche hierzu auch meinen Blogbeitrag zum Thema: Lapbooks in Kita und Grundschule.) und gerade da ist es schon schön, ein paar gut gestaltete Faltelemente zu besitzen. Und genau deshalb gibt es in meinem neuen Band „Mein Lapbook: Das kleine Einmaleins“ auch alle aktuell beliebten Lapbookvorlagen, wie Einmaleins-Raupen, Drehscheiben, Klapphände, Flip-Flaps, Einmaleins-Fächer, Einmaleins-Tafel, Hunderter- und Punktefelder, Einmaleins-Kreise, Minimandalas und den Einmaleinsführerschein. Meine Idee war dann aber auch, in einem Band sowohl fertige Vorlagen zum differenzierten Üben und Erforschen des kleinen Einmaleins zusammenzustellen, als auch eine Vielzahl von offenen Impulsen und Blankovorlagen anzubieten, die von den Kindern ganz individuell zum Erarbeiten und Üben der Malfolgen genutzt werden können. Zudem ist mir aufgefallen, dass in bisherigen Angeboten zu Einmaleinslapbooks oft nur die Malaufgaben berücksichtigt werden. Und was ist mit der Division? Es ging mir folglich darum, durchgängig den Zusammenhang zwischen Multiplikation und Division deutlich zu machen. Also enthalten die Vorlagen nicht nur Malaufgaben sondern auch viele Divisionsaufgaben. Somit werden das Operationsverständnis und der Zusammenhang zwischen beiden Rechenoperationen immer wieder sichtbar. Nicht zuletzt war mir wichtig, gerade auch für den Förderunterricht zahlreiche Vorlagen (insgesamt 10) mit Vorübungen zum Einmaleins anzubieten. Diese enthalten Impulse für spielerische Elemente zum Verdoppeln und Halbieren, zum Vervielfachen und Teilen, zum Bündeln und zur wiederholten Addition.

Hier noch einmal die besonderen Merkmale des Bandes „Mein Lapbook: Das kleine Einmaleins“ auf einen Blick:

  • ist in allen Klassenstufen der Grundschule einsetzbar
  • ist sehr zum differenzierten und individuellen Üben geeignet
  • beinhaltet für jede Einmaleinsfolge die gleichen Vorlagen
  • jede Einmaleinsfolge ist an einem Symbol erkennbar
  • enthält Vorübungen zum Einmaleins für Klasse 1 und 2 bzw. für den Förderunterricht
  • verknüpft durchgängig die Multiplikation und Division miteinander
  • zu jeder ausgefüllten Vorlage gibt es eine Blankovorlage zum individuellen Gestalten und Bearbeiten des Themas
  • enthält einen Wortspeicher mit Lernwörtern zum Einmaleins und Einsdurcheins
  • enthält einen Einmaleins-Führerschein
  • beinhaltet viele beliebte und auch neue Faltvorlagen für Einmaleins-Lapbooks

An dieser Stelle könnt ihr gern mal ins Inhaltsverzeichnis reinschauen:

Mein Lapbook: Das kleine Einmaleins – INHALTSVERZEICHNIS

Hier seht ihr eine Doppelseite aus dem Kapitel „Vorübungen zum Einmaleins“:

Vorübungen zur Multiplikation sind enorm wichtig, um das Operationsverständnis anzubahnen.

Damit ihr euch vorstellen könnt, wie die Doppelseiten zu jeder Einmaleinsfolge aufgebaut sind, seht ihr hier das Beispiel der Vierer-Malfolge:

Eine solche Doppelseite gibt es zu jeder Einmaleinsfolge.

Und passend dazu gibt es die Blankovorlagen, so dass deine Matheforscher ganz individuell ihre Faltelemente zu den Malfolgen gestalten können:

Wie ein fertiges Einmaleins-Lapbook aussehenkönnte, kannst du dir hier in einem kleinen Video anschauen:

Hier gehts zum Video eines fertigen Einmaleins-Lapbooks.

Natürlich gibt es noch viele andere Gestaltungsmöglichkeiten für Lapbooks. An dieser Stelle kannst du gern auch noch einmal meine Blogbeiträge zu den verwandten Themen anschauen:

Einmaleinsforscher

Lapbooks in Kita und Grundschule

Größenexperten vermessen die Welt

Lapbooks im Mathematikunterricht?

Mein Fazit lautet also: Mit der beliebten Lapbook-Methode werden deine Schüler zu kleinen Einmaleins-Experten mit großer Motivation! Intensives Lernen und nachhaltiges Einprägen werden raffiniert verknüpft mit einer Dokumentation der besonderen Art: In Leporellos, Faltbüchern, auf Drehscheiben und Lochkarten halten die Kinder ihre Übungsergebnisse auf vielfältige Weise fest. Sie verdoppeln und halbieren, vervielfachen und tauschen, verteilen und teilen auf – so bleibt das kleine Einmaleins garantiert im Kopf! Das Beste ist: Für jede Klassenstufe und jeden Anspruch ist etwas dabei. Die ansprechend illustrierten Bastelvorlagen enthalten vorbereitende Übungen zum Einmaleins, Übungen zu jeder Reihe und zum gesamten Einmaleins mit vielfältigen Differenzierungsmöglichkeiten. So kannst du deine kleinen „Sicherheitsdenker“, „Mutigen“ und „Freigeister“ individuell unterstützen. Und für deine optimale Vorbereitung ist auch gesorgt, dank didaktischer Anleitung und vieler praktischer Tipps zum Einsatz der Materialien und möglicher Bewertungskriterien.

„Mein Lapbook: Das kleine Einmaleins“ ist auch als E-Book erhältlich.

Und wie gewohnt findest du hier zahlreiche Tipps für mathematische Kinderbücher und Tipps für tolle Mathespiele.

Bis bald Mandy Fuchs

Briefe aus einer anderen Welt

„Ich weiß wirklich nicht, warum man so viel Zeit darauf verwendet, jungen Erdlingen die Welt der Mathematik so gruselig wie nur möglich zu beschreiben, wo es doch so viele faszinierende Dinge zu entdecken gibt.“

Wer dies gesagt hat? 3,7! Ja du hast richtig gelesen … 3,7 ist ein weibliches Wesen aus einer fernen Welt namens Pirk und von da aus schreibt dieses Wesen mathematische Briefe an uns Erdlinge. Insgesamt schreibt 3,7 neunzehn Briefe mit spannenden mathematischen Themen:

Das unglaubliche Hotel (Thema: Unendlich)

Ganz groß (Thema: Große Zahlen)

Ganz klein (Thema: Brüche)

Party (Thema: Teilen & Unendlich)

Paarfindung (Thema: Addition natürlicher Zahlen)

Von vorn nach hinten und hinten nach vorn (Thema: Addition natürlicher Zahlen)

Wilde Formeln (Thema: Entdecken der Summenformel)

Wilde Formeln im Quadrat (Thema: Summen ungerader Zahlen)

Geht das oder geht das nicht? (Thema: Ein Schachbrettproblem)

Bergauf, bergab (Thema: Problemlösen & Beweisen)

Das Schubfachprinzip (Thema: Existenzbeweis)

Alles Prim heute?! (Thema: Primzahlen)

1001 Zaubertrick (Thema: Rechentricks)

Das Haus des Nikolaus (Thema: Zeichnen in einem Zug)

Doppelhaus-Malerei (Thema: Zeichnen in einem Zug)

Immer schön der Reihe nach (Thema: Kombinatorik/Permutationen)

Wie gut sind die Chancen? (Thema: Permutationen und Wahrscheinlichkeiten)

Wechseln oder nicht? (Thema: Wahrscheinlichkeit)

Jackpot (Thema: Wahrscheinlichkeiten beim Lottospiel)

Die Themen entstehen alle aus dem Alltag der Pirk-Welt. Die Außerirdische 3,7 lebt dort nicht allein, ihr Freund ist der kleine Flugdrache Rudi und gemeinsam werden sie von einem mathematischen Abenteuer ins nächste gezogen. Dabei geht es oft um wirklich tolle sowie herausfordernde mathematische Probleme, die es zu lösen gilt. Die Briefform ist dabei eine geniale und ziemlich motivierende Idee! Die Erdlinge werden direkt angesprochen, bekommen jedoch in den Briefen keine fertigen Lösungen präsentiert, sondern werden aufgefordert mit zu denken, mit zu probieren und selbst Ideen zu entwickeln. Das ist eine enorme Stärke dieses Buches:3,7 Briefe aus einer anderen Welt

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Wenn du dich jetzt fragst, für welche Altersstufe das Buch denn geeignet ist, dann lässt sich das gar nicht eindeutig beantworten. Auf alle Fälle ist das Buch etwas für dich, wenn du selbst Mathematiklehrerin oder Mathematiklehrer in der Grundschule oder in der Sekundarstufe bist. Denn dann kannst du bestimmt den einen oder anderen Brief mit in den Mathematikunterricht nehmen und deine Stunden damit aufpeppen. Denn so, wie in den Briefen Mathematik thematisiert wird, macht sie garantiert auch Mathemuffeln Spaß!

Es lassen sich bestimmt auch tolle Projekte oder Förderstunden mit kleinen bzw. größeren Matheassen (also mit mathematisch interessierten und begabten Kindern) damit gestalten. Gerade diese Kinder werden zum Weiterknobeln und Weiterdenken angeregt und können so regelrecht ins Mathematiktreiben gelangen. Meine spontane Idee wäre, der Außerirdischen 3,7 und ihrem Freund Rudi einen Antwortbrief zu schreiben. Impulse dazu bieten die Briefe in zahlreicher Form. Schickt eure Briefe einfach an:

http://www.briefe-aus-einer-anderen-welt.de/

Ja und vielleicht lässt sich der Autor Raymond Hemmecke (den ich euch gleich vorstelle) dann auch wieder neue Briefe für eure Mathefans einfallen.

Auch jetzt in der Zeit des Homeschoolings (die ja noch nicht überall vorbei ist), kann man das Buch als Elternteil gut gebrauchen, um das ein oder andere Schulthema aus dem Matheunterricht mal in einer etwas anderen Art und Weise gemeinsam mit seinen Kids zu thematisieren. Das macht bestimmt Spaß!!!

Raymond Hemmecke

Der Autor Raymond Hemmecke wurde am 16. Juli 1972 in Kölleda, Thüringen, geboren und wuchs dort als jüngstes von vier Geschwistern auf. Er studierte Mathematik in Leipzig, Brighton und Duisburg, arbeitete in Kalifornien, Magdeburg und Darmstadt als Dozent an Universitäten und war über 5 Jahre lang Mathematik-Professor an der TU München, bevor er 2014 den Schritt aus dem Elfenbeinturm in eine unternehmerische Tätigkeit wagte. Er hat zwei wundervolle junge Töchter, Carina und Paula, die ihm täglich ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Schon als Kind begeisterte er sich für Mathematik und versuchte, auch anderen diese Begeisterung zu vermitteln. Denn Mathematik macht Spaß! Zumindest kann Mathematik sehr viel Spaß machen, wenn anstatt schnöder Formeln und Rechnungen genau dieser Spaß vermittelt wird. Und genau deshalb beschreitet der Autor neue Wege und gibt in seinen kurzen Briefen Einblick in eine Welt, die vielen Kindern und Erwachsenen bisher wohl leider verborgen blieb. Seine Briefe sind für kleine und große Kinder und Erwachsene geschrieben, in der Hoffnung, allen das Tor zur faszinierenden Welt der Mathematik zu öffnen. Denn Mathematik macht Spaß!

Und zum Schluss noch eine Lesermeinung, der ich mich gern anschließen möchte:

„Die Protagonisten sind die Außerirdische 3,7 und ein kleiner Flugdrache mit Namen Rudi. Diese beiden helfen dem Leser sich in der Welt der Mathematik besser zurecht zu finden. Man kann sich sofort in die einzelnen mathematischen Bereiche, die in dem Buch erklärt werden, z.B. Unendlichkeit oder Primzahlen, hineinversetzen. Alles wird kindgerecht erklärt. Selbst Erwachsene mit „Respekt“ vor der Mathematik können hier noch was lernen oder besser verstehen wie Mathe funktioniert. Selbst mein Mann, ein Mathematiklehrer, fand das Buch sehr gut. Na wenn das nichts ist. In diesem Sinn… keine Angst vor Mathe und ran ans Verstehen und Begreifen.“

Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, dann gelangt ihr über den folgenden Link direkt zum Buch: 3,7 Briefe aus einer anderen Welt

Viele andere tolle Buchtipps findet ihr hier: Mathematische Kinderbücher

Bis demnächst, eure Mandy Fuchs

Kalendermathematik im Homeschooling

Ob ihr es glaubt oder nicht, ich hatte diesen Beitrag schon vor Corona geplant. Und dass es nun so aktuell sein wird, dass Eltern mit ihren Kids zu Hause Mathematik lernen, hätte ich nie gedacht. Also was habe ich vor? Es wird eine Reihe von Blogbeiträgen speziell für euch Eltern geben, in denen ich ganz einfache Alltagsmaterialien vorstellen möchte, mit denen man auf spielerische Weise Mathematik lernen kann. Und glaubt mir, diese Sachen habt ihr garantiert alle zu Hause. Ich denke da an Büroklammern, Zettel, Locher, Gummiringe und Kalender in einem ersten Themenblock. Ja genau! Diese Sachen liegen sicher auf eurem Schreibtisch, im Arbeitszimmer oder in einer Schublade.

Also los geht’s. Womit fangen wir an? Am besten mit einem Rätsel:

Was ist das?

Es gibt Große, es gibt Kleine –

für den Tisch und für die Wand.

Für die Brieftasche, die Mini´s –

Hauptsache, sie sind zur Hand.

Ob zum reißen, ob zum blättern,

sicher ist das einerlei.

Wichtig sind darauf die Zahlen,

und das nicht nur die vom Mai.

So hat einer nur zwölf Seiten,

weil das Jahr zwölf Monat´ hat.

Und der and´re alle Tage –

dreihundertfünfundsechzig Blatt.

(Dies ist aus einem Gedicht von Rainer F. Storm, gefunden hier:   https://www.e-stories.de/gedichte-lesen.phtml?60640 )

Kinder lieben Rätsel und wer es gelöst hat, kann ja gleich mal durch die Wohnung flitzen und Kalender einsammeln. Was gibt es da nicht alles? Von A wie Abreißkalender bis Z wie Zookalender. Vielleicht könnt ihr ja sogar mit einem Kalender-ABC starten. Also ihr sucht für jeden Buchstaben im Alphabet einen passenden Kalender (das ist was für Sprachexperten, da halte ich mich mal lieber raus).

Zunächst könntet ihr ja eure kleinen und großen Matheforscher mal erklären lassen, wozu man Kalender eigentlich braucht und wie er so aufgebaut sein kann. Das ist bei einem Terminkalender natürlich anders als bei einem Weihnachtskalender. Und je nachdem was ihr für Kalender da habt, kommt ihr schnell auf Beschreibungen wie Spalten, Zeilen, Monate, Wochentage, Termine, Datumsangaben, Feiertage, Sonnenauf- und -untergänge, usw. und merkt ihr es schon? Da seid ihr bereits voll in die Welt der Mathematik eingetaucht, denn genau dies ist ein Thema im Mathematikunterricht der Grundschule beim Größenbereich Zeit. Und der ist für Kinder gar nicht so einfach zu erobern. Ein Tipp von mir: Lasst euch einfach von den Ideen der Kinder leiten. Schaut was sie euch zeigen. Hört zu, was sie euch erzählen. Zeigt Interesse an den für sie wichtigen Dingen (das müssen nicht eure sein). Und dann könnt ihr ja das Gespräch auf persönlich bedeutsame Themen rund um den Kalender lenken, z.B. auf Geburtstage, Feiertage, Ferienzeiten, Urlaube, … ich glaube, da vergeht die Zeit schon mal wie im Fluge.

Wenn ihr merkt, dass das Interesse oder die Aufmerksamkeit langsam nachlässt, dann nehmt ihr euer Kind oder eure Kinder (von Klasse 1 bis Klasse 6 ist für jeden was dabei) mit auf eine mathematische Forscherreise. Sie dürfen nun selbst Matheforscher sein und den Kalender entdecken. Als Impuls- bzw. Eingangsfrage eignet sich:

Wie viel Mathematik steckt eigentlich in einem Kalender?

Dazu könnt ihr kurz gemeinsam erste Ideen sammeln (und auf Karten oder Zettel aufschreiben, müsst ihr aber nicht). Danach solltet ihr die Kinder anregen, selbst spannende Forscherfragen zu stellen. Der Sinn dahinter ist der, dass die Kinder viel tiefgründiger und interessierter an ihren eigenen Fragen tüfteln als an den von euch vorgegebenen. Es sei denn, ihr habt echt coole Ideen!!!

Wenn nicht, dann schaut euch einfach mal meine kostenlose Forscherkartei zur Kalendermathematik an. Ist nicht nur für Lehrerinnen und Lehrer geeignet, sondern auch für euch jetzt im Homeschooling.

Solche Forscherfragen von Kindern (oder auch von euch) könnten zum Beispiel sein:

  • Welche Bedeutung haben die Zahlen und Buchstaben auf dem Kalender?
  • Was ist in jedem Monat immer gleich, was ist unterschiedlich und warum?
  • Was bedeuten die Zeilen, Spalten, Farben und Abschnitte?
  • Welche Termine sind gekennzeichnet? Trage selbst deine Termine ein.
  • Gibt es Zahlenmuster zu entdecken? Male sie an und beschreibe sie.
  • In welchem Monat haben die meisten aus eurer Familie Geburtstag?
  • Welche Ziffern kommen in einem Monat am häufigsten (wenigsten) vor?
  • Was entdeckt man, wenn man Kalenderblätter vergleicht?
  • Stecken Einmaleinsfolgen auf einem Kalenderblatt? Wenn ja, welche? Male sie an.
  • Was passiert, wenn man mit den Zahlen eines Kalenders (über Kreuz) rechnet?
  • Wie groß ist die Summe der Zahlen von Zeilen (Spalten, Diagonalen) oder aller Zahlen? Was entdeckst du dabei?
  • Wie groß ist die Quersumme aller Zahlen eines Monats?
  • Was könnte man mit den ausgeschnittenen Zahlen anstellen?
  • Kann ich ein Kalenderblatt auf besondere Weise falten?
  • Welche Spiele könnte ich auf einem Kalenderblatt spielen?
  • Welche Zahl auf dem Kalenderblatt hat die meisten Teiler?
  • Welche und wie viele Primzahlen gibt es in einem Monat?
  • Wie viele Tage hat ein halbes Jahr?

Du merkst schon, es kann spannend werden. Und wahrscheinlich habt ihr erst einmal genug zu tun in der nächsten Zeit.

Was brauchen deine Kids nun?

  1. einige Kalenderblätter zum Beschriften, Anmalen, Ausschneiden, Falten , …
  2. Stifte, Kleber, weiße Blätter, Schere
  3. Zeit zum Forschen und Entdecken
  4. auf keinen Fall zu viele Hinweise und gut gemeinte Ratschläge von dir
  5. ganz viel Wertschätzung ihrer tollen Ideen
  6. einen Spielpartner, der ihre Kalenderspiele mitspielt

Jetzt zeige ich dir ein paar Fotos, wie es konkret aussehen kann, wenn deine Matheforscher Kalendermathematik betreiben.

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Welche Ziffer kommt am häufigsten vor? Strichlisten sind hier besonders gut geeignet. Achtung, hier wurden auch die Ziffern der Kalenderwochen (KW) mitgezählt. Das kann, muss aber nicht sein. TIPP: Ohne die KW lassen sich die Monate besser miteinander vergleichen.

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So könnte es aussehen, wenn deine Matheforscher Muster auf dem Kalenderblatt entdecken und einzeichnen. Hier wurden die geraden Zahlen eingekreist und anschließend miteinander verbunden. Das regt gleich zu neuen Entdeckungen an, denn so sind die Diagonalen gut zu sehen. „In welchen Diagonalen sind Ergebnisse von Malfolgen?“

Kalendermathematik Einmaleinsfolgen
Hier hat ein Matheforscher alle Einmaleinsfolgen, die entdeckt wurden, gekennzeichnet. Bei der 7er -Folge könnt ihr mal fragen, warum die Zahlen denn genau in einer Spalte untereinander stehen. Ist ja logisch, weil eine Woche genau 7 Tage hat. Und bei der 6er- und der 8er-Folge kommt eine Woche minus ein Tag bzw. eine Woche plus ein Tag dazu, deshalb verlaufen die Diagonalen einmal nach links unten und einmal nach rechts unten.

Kalendermathematik über Kreuz
Was passiert, wenn man immer zwei Zahlen über Kreuz addiert? Und warum ist das so? Dahinter steckt das Gesetz von der Konstanz der Summe: Wenn ein Summand um eins größer und der andere Summand um eins kleiner wird, bleibt die Summe gleich. Man könnte auch sagen, dass die Einerstellen ausgeglichen werden. Ist das in jedem Monat und in jedem Jahr immer so???

Kalendermathematik Neunerfeld
So und was gibt es hier alles zu entdecken??? Da reicht mein Platz hier gar nicht aus, um das alles aufzuschreiben. Also müsst ihr selber ran.

Mit den ausgeschnittenen Zahlen können eure Kids selbst viele neue Zahlenanordnungen legen und diese erforschen. Lasst euch überraschen!!! Aber trainiert schon mal mit den Beispielen auf den Fotos. Was könnt ihr da alles entdecken?

Kalendermathematik Schiffe versenken
Und zum Schluss noch eine Spielidee: „Schiffe versenken“ Legt dafür zunächst eure eigenen Spielregeln fest und dann kann es losgehen.

So ihr Lieben! Na was meint ihr, seid ihr jetzt fit für´s  Hoomeschooling? Für die Kalendermathematik auf alle Fälle. Ich wünsche euch ganz viel Spaß dabei. Und das passende Material gibt es derzeit kostenlos für euch beim Lehrermarktplatz. Klickt einfach hier: Kalendermathematik.

Und wer nicht bis zum nächsten Beitrag warten möchte findet hier gleich auch noch die Links zu den anderen Forscherkarteien:

Zettelmathematik

Büroklammermathematik

Lochermathematik

Gummiringemathematik

Und mathematische Kinderbücher stelle ich euch hier vor: Tipps für Kinderbücher.

Und mathematische Spiele und Materialien gibt es hier: Mathespiele

So, ich glaube da seid ihr erst einmal gut versorgt.

Bleibt alle gesund und wir lesen uns bald wieder,

Eure Mandy Fuchs

 

Zwei geniale „Nicht-Mathebücher“

Achtung! Hier kommen zwei geniale Fundstücke für alle Matheforscher, Matheasse, Mathefans und solche die es werden wollen oder die bereits bei euch zu Hause wohnen. Ich liebe diese zwei „Nicht-Mathebücher“ für Kinder … und das, obwohl ich sowohl erwachsen als auch selbst Mathematikdidaktikerin bin.

Oder gerade deshalb? Na egal …

  1. Das ist kein Mathebuch
  2. Das ist auch kein Mathebuch

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Auf alle Fälle sind die beiden Workbooks im A4-Format sowohl zu Hause (also wenn ihr Eltern seid) oder auch in der Schule (wenn ihr Lernbegleiter seid) einsetzbar. Aber dazu später mehr. Das erste was mich sofort positiv angesprochen hat, war die besonders coole Aufmachung und die künstlerisch-ästhetische Gestaltung der beiden Arbeitsbücher. Bereits die Einbände greifen grafisch viele Themen auf, die in den Büchern auf geniale und einfache Weise thematisiert werden. Und hinzu kamen dann die besonderen Titel „Das ist (auch) kein Mathebuch“ Ja was denn dann? Der erste Blick in beide Bücher zeigt rasch, dass es sich vor allem um Mit- und Selbstmachbücher handelt. Auf jeweils über 80 Seiten werden spannende Impulse vor allem für geometrische Phänomene angeboten und auf den zugehörigen Doppelseiten finden kleine und große Matheforscher dann strukturierte Anleitungen und viel Platz zum selbst Ausprobieren. (Ja achso: Ich hab beide Bücher selbst gekauft und wurde nicht um diese Werbung gebeten.)

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Die Mal- und Kritzelaufgaben (wie sie von der Autorin selbst benannt werden) beginnen bereits auf der ersten Seite, auf der einmal der eigene Name durch das Ausmalen von Kästchen geschrieben werden soll und das andere Mal soll er geschrieben und anschließend gespiegelt geschrieben werden. Gleich zu Beginn zwei echte Herausforderungen, die Spaß machen. Dann folgt das super spannende Inhaltsverzeichnis und folgendes Zitat:

„Mathematik und Kunst … scheinen auf den ersten Blick himmelweit voneinander entfernt. Sieht man aber genauer hin, zeigt sich, dass sie vieles gemeinsam haben. Mathematik steckt voller Muster, und Muster können schön, dekorativ und richtig komplex sein …“

Also wenn ihr mich fragt, … genauso ist es. Denn für mich ist Mathematik die Wissenschaft der Muster und Strukturen, die sich aktiv und spielerisch entdecken und anwenden lässt. Also genau meine Philosophie!

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Alle Materialien, die zur Ausführung der vielen Forscheraufgaben in diesen Arbeitsheften benötigt werden, werden in einer „Werkzeugkiste“ vorgestellt. Das ist toll! Und wie selbstverständlich sind Zeichendreiecke, Zirkel, Winkelmesser, Schere, Radierer, verschiedene Papiersorten (die es übrigens gleich hinten mit im Buch gibt) und Klebeband dabei.

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Dann eröffnen beide Bücher euren großen und kleinen Matheforschern (und vielleicht sogar auch dir) unsere Welt, die aus Mustern, Formen und Symmetrien besteht – vom perfekten Sechseck bis hin zur goldenen Spirale, ein Grundmuster aus der Natur. Deine Kids lernen durch unterschiedliche aber immer einfache Impulse zum Malen, Zeichnen, Zirkeln und Basteln, wie man Schritt für Schritt vorgehen muss, um tolle Dinge zu konstruieren. Sogar einfache Fraktale, also Muster, die sich (zumindest theoretisch) unendlich oft wiederholen und dabei immer kleiner werden, kommen dabei heraus. Die sogenannte Kochsche Schneeflocke entsteht aus einem gleichseitigen Dreieck, ebenso wie das bekannte Sierpinski-Dreieck. Durch das Selbst-Tun beschäftigen sich unsere Matheforscher mit dem Pascalschen Dreieck, mit Schiebemustern und Zahlenspiralen. Auch 3 D-Kunst, perspektivische Illusionen, das Haus vom Nikolaus und viele andere mathematische Phänomene werden angeregt. Im „Nachschlag“ gibt es noch weiterführende Ideen, eine kleine Sammlung von Fachbegriffen und wie schon gesagt Raum und farbige Kästchen um sich völlig frei auf dem Papier auszutoben.

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„Durch das große DIN-A 4 Format haben die Seiten eine ansprechende Größe und bieten genügend Raum, um sich zeichnerisch zu entfalten, ohne dass die Seiten so groß sind, dass das Prinzip überreizt wird. Alles darf, nichts muss, daher können die Kinder auch aufhören, ehe die Seite voll ist. Die Mehrfarbigkeit der Seiten lässt sie gleich viel fröhlicher wirken“, so heißt es in einer Rezension zu einem der Bücher.

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Die Autorin Anna Weltman ist eine leidenschaftliche Mathematiklehrerin. Sie lebt in den USA und möchte Kindern vor allem vermitteln, dass Mathematik eine große Rolle in unserem täglichen Leben, aber auch in Kunst und Musik spielt. Dem kann und möchte ich mich gern anschließen.

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In einer anderen Rezension zu einem der beiden Workbooks heißt es:

„Das Buch in seiner Einfachheit besitzt einen ans Geniale grenzenden pädagogischen Effekt. Es nimmt kreativen Kindern die Angst vor einer Mathematik, die in der Schule leider viel zu oft von oben (also bereits relativ abstrakt) gelehrt wird, anstatt sie Kindern (wie hier) spielerisch beizubringen. Nur, wenn man Kindern auf solche Weise klar macht, dass Mathematik nicht irgendeine unverständliche Lehre ist, sondern lediglich eine Widerspiegelung der Realität auf einer etwas abstrakteren Ebene, die erst ihre universelle Anwendbarkeit garantiert, wird man ihnen die Angst nehmen können, sollte sie denn vorhanden sein.“ WOW!!! Ich lass das jetzt mal so hier stehen!

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Ja ihr Lieben, so vieles in unserer Umwelt ist Mathematik. Wenn man das einmal wirklich verstanden hat, sieht man die Dinge anders. Also lasst euch einfach von dieser Philosophie durch diese beiden „Nicht-Mathebücher“ anstecken.

Mein Fazit lautet also:

  1. Die Bücher machen unheimlich viel Spaß. Und Mathe lernt man ganz nebenbei. Also ihr lieben Eltern, was wollt ihr mehr?
  2. Beide Bücher enthalten wundervolle Ergänzungen für den Mathematikunterricht in der Grundschule und aus meiner Sicht auch für die weiterführenden Schulen (obwohl das Alter für 8- bis 10-jährige empfohlen wird). Also sind sie echt für alle Lehrerinnen und Lehrer, Studierende oder Referendare empfehlenswert.
  3. Beide Bücher sind auch für bereits amtierende Mathegenies, also kleine und große Matheasse bestens geeignet.

Wenn ihr auf der Suche nach weiteren tollen mathematischen Sach- und Bilderbüchern seid, dann schaut euch auch gern auf meiner Seite zu Kinderbüchern um.

Hier habe ich gerade noch eine weitere Rezension der beiden Bücher mit vielen Fotos entdeckt.

Und wenn ihr selbst noch eine tolle Buchempfehlung habt, dann gern her damit!

Bis zum nächsten mal, eure Mandy Fuchs

 

Mit Magnetspielzeug Mathe lernen?

Magnetbausteine oder allgemein magnetische Spiel- und Baumaterialien können Kinder wirklich echt faszinieren. Das erlebe ich selbst immer wieder, wenn ich solche Sachen mit in meine Förderprojekte für meine kleinen Matheassen in Kitas und Grundschulen nehme. Damit wird ausdauernd und konzentriert gespielt, experimentiert, geknobelt und jede Menge Mathematik dabei gelernt. Ja ihr habt richtig gelesen! Mit Magnetspielzeug kann man Mathematik lernen und das möchte ich euch im neuen Blogbeitrag vorstellen.

Ja und falls jemand nicht so auf Magnete steht, der schaut einfach bei meinen Vorschlägen für mathematische Spiele und Spielmaterialien oder auch bei meiner Sammlung zu den mathematischen Kinderbüchern vorbei. Hab ich euch gleich nochmal verlinkt. Hier sind mittlerweile schon tolle Sachen zusammen gekommen.

Und auch diesmal muss dieser Hinweis sein: Da ich eine konkrete Marke, nämlich die Magnetteile von GeoSmart ausprobieren durfte, handelt es sich um Werbung. Ihr wisst ja vielleicht, dass ich schon lange mit solchen magnetischen Teilen forschen wollte. Und ich war gespannt, wie viel Mathematik da wirklich drin steckt. Ich bin ja schon Fan von diesem tollen Magnetwürfel hier:

Und auch die Bausätze mit Magnetstäbchen und Magnetkugeln, wie zum Beispiel die hier, haben es mir total angetan:

Mit beiden Materialien (die ich übrigens selbst gekauft habe) habe ich schon so manche tolle Matheasse-Förderstunde durchgeführt.

Heute geht es aber um die Magnetteile von GeoSmart.

Ich hatte den Space Ball mit seinen insgesamt 36 Teile: 18 Quadrate, 4 Trapeze, 12 Dreiecke, ein Led-Modul und ein Spinner zur Verfügung. Die beiden letztgenannten Teile habe ich erst einmal gar nicht berücksichtigt und auch die Anleitungen waren mir egal. Ich hab einfach mit den Basisteilen (Quadrate, Dreiecke und Trapeze) angefangen frei zu bauen. Und ich sag euch, das ist echt cool. Da ich ja von Berufs wegen als Mathematikdidaktikerin „vorbelastet“ bin, sind mir natürlich gleich viele tolle dreidimensionale geometrische Figuren eingefallen, wie z.B. Würfel, Quader und verschiedene Polyeder. Erst mein Enkel (3 Jahre alt) hat mich darauf gebracht, die Teile platt auszulegen, also auch zweidimensionale Muster und Figuren zu legen.

Ich versuche mal, die Vielfalt der Möglichkeiten des Erforschens der Magnetbauteile zu strukturieren und die mathematischen Kompetenzen, die dabei angesprochen und gefördert werden zuzuordnen.

Freies Bauen und Legen

Sowohl Kita- als auch Grundschulkinder können und sollten natürlich mit den Magnetteilen frei bauen. Das ist super kreativitätsfördernd und hoch motivierend. Jedes Kind kreiert sein eigenes Bauwerk oder Muster ganz nach seinen Interessen. Und ich kann dies als Lernbegleiter gut beobachten. Egal ob dreidimensionale Fantasieformen oder zweidimensionale Legefiguren, jedes Kind hat seine eigenen Ideen und Vorgehensweisen. Und wie viel Mathe steckt dadrin?

Mathematische Kompetenzen:

  • Förderung von (mathematischer) Kreativität
  • Erkennen von Vierecken (Quadrate, Trapeze) und Dreiecken und deren Merkmale
  • Zählen von verbauten, gelegten oder noch benötigten Teilen
  • Förderung des räumlichen Vorstellungsvermögens
  • Verwenden mathematischer Begriffe (z.B. rechts, links, oben, unten, Seiten, Kanten, Ecken, Dreieck, Würfel, drei, eckig, …)
  • Förderung feinmotorischer Kompetenzen und der Auge-Hand-Koordination

Bauen nach Vorlagen bzw. Anleitungen

Hierfür könnt ihr zunächst die Beilagen der Packungen nehmen. In meinem Karton sind drei verschiedene Schritt-für-Schritt-Anleitungen für den Bau eines Space Balls enthalten. Das ist schon mal cool. Aber noch cooler sind natürlich die vielen Ideen, die zu diesen Materialien im Internet zu finden sind. Druckt einfach ein paar passende Bilder von geeigneten Bauwerken aus und laminiert sie. Oder aber ihr fotografiert die tollen Bauwerke eurer Kids, druckt die Fotos aus und laminiert auch sie. Dann können andere Kinder diese nachbauen. Tolle Sache! Und ja, ich finde beide Varianten gut und wichtig: 1. Nach einer Schritt-für-Schritt-Anleitung etwas genauso nachbauen und 2. ein Bauwerk von einem Foto nachbauen, denn hier sind manchmal nicht alle Seiten gut zu sehen und man muss aus dem Gesehenen schließen, was nicht zu sehen ist. Und genau dies führt uns zu den Kompetenzen.

Mathematische Kompetenzen:

  • Fähigkeit der Eins-zu-Eins-Zuordnung
  • Erkennen von Analogien und Symmetrien
  • Identifizieren räumlicher Lagebeziehungen
  • Förderung der visuellen Wahrnehmung
  • Systematisches Bauen nach Vorgaben und Anleitungen
  • Abzählen benötigter Teile
  • Vergleichen der Vorlage mit dem Original

 

Freies projektartiges Bauen nach Themen

Vor allem in heterogenen Kitagruppen und Schulklassen ist es eine gute Idee nach den freien Bauphasen (vielleicht auch aus der Beobachtung heraus) für alle Kinder ein Thema vorzugeben, das sie nun ganz individuell umsetzen können. Somit werdet ihr dem inklusiven Lernansatz, wonach alle Kinder das gleiche Thema bearbeiten aber jeder auf seiner ganz individuellen Ebene, gerecht. In der Kita und in Klassenstufe 1 und 2 wäre das Thema „Häuser bauen“ zum Beispiel sehr gut geeignet.

Als Arbeitsauftrag würde ich formulieren: „Baue Häuser. Wie viele verschiedene Möglichkeiten findest du?“ Je nach Materialverfügbarkeit und Vorlieben der Kinder können sie allein, zu zweit oder in kleinen Teams zusammenarbeiten. Am Ende kann sogar ein kleiner Ort oder eine lange Häuserzeile aus allen Häusern aufgebaut werden.

In der Auswertungsphase eignen sich Impulse wie:

  • Aus welchen geometrischen Körpern bestehen eure Häuser? (Oft sind es Würfel, Quader, Pyramiden und Prismen) Hinweis: Die Kinder müssen nicht die geometrischen Fachbegriffe Prisma und Pyramide verwenden. Hier reicht der Alltagsbegriff „Dach“.
  • Welche Formen werden oft für die unteren Etagen gebraucht? (Zweidimensional gesehen sind es oft Quadrate. Dreidimensional gesehen sind es oft Würfel und Quader)
  • Welche Formen werden oft für die Dächer gebraucht? (Zweidimensional gesehen sind es oft Dreiecke und Trapeze, manchmal auch Quadrate. Dreidimensional gesehen sind es oft Prismen oder Pyramiden.)
  • Wie viele Würfel (Quader, Quadrate, Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Prismen, Pyramiden, …) entdeckst du an deinem Haus?
  • Zähle Flächen, Kanten und Ecken an deinem Haus.
  • Welche Farben hast du verwendet?
  • Beschreibe dein Haus ganz genau.
  • Male dein Haus auf Papier.
  • Wie viele Möglichkeiten findest du, ein Haus zu bauen?

Mathematische Kompetenzen:

  • Bauen von dreidimensionalen Körpern aus zweidimensionalen Formen
  • Erkennen und Unterscheiden von zwei- und dreidimensionalen Formen
  • Verwenden mathematischer Fachbegriffe bzw. geeigneter Alltagsbegriffe
  • Zählen geometrischer Formen
  • Bestimmen der Anzahlen von Flächen, Kanten und Ecken
  • (Ab)Malen geometrischer Formen
  • Anbahnen kombinatorischer Denkweisen (verschiedene Möglichkeiten für Häuser finden)

Analog kann für die Klassenstufen 3 bis 6 das Thema „Raumfahrt“ angeboten werden. Hier können die Kinder vor allem mit den Bausätzen von GeoSmart Spacestationen, Ufos, Spacebälle, Raketen, Sterne, Solarspinner und vieles mehr kreieren. Da könnt ihr ja auf der Webseite mal vorbei schauen: www.geosmart.eu

Ja und zum Schluss darf natürlich ein Thema, nein was sage ich da: DAS Thema nicht fehlen, …. Na kommt ihr drauf? Genau „Körpernetze“!!!! Wenn du jetzt denkst, na wie langweilig, dann musst du unbedingt noch weiter lesen.

Also das Thema „Körpernetze“ könnt ihr in der Klassenstufe 3 super mit diesen Magnetteilen einführen und in den höheren Klassen immer wieder damit forschen. Der Anfang ist ganz easy: Nachdem ihr zum Beispiel eine würfelförmige Teeschachtel aufgefaltet und zu einem Netz ausgebreitet habt, wissen die Kinder ja nun, was ein Würfelnetz ist. Gebt dann jedem Kind 6 magnetische Quadrate (Ja ich weiß, da braucht man bei 27 Kindern ne ganze Menge und wird arm dabei. Aber viele Kinder haben die Teile zu Hause und bringen sie vielleicht gern mit zur Schule.) und fordert eure Matheforscher auf, ein Würfelnetz zu legen. Das Prüfen durch zusammenbauen ist super einfach und die Kids sehen gleich ob es geklappt hat und ob es ein richtiger Würfel geworden ist. Wenn es ein korrektes Würfelnetz war, dann wieder aufklappen, hinlegen und auf Karopapier aufzeichnen. Jetzt können die Kids weiter forschen und nach weiteren Möglichkeiten für Würfelnetze suchen. Irgendwann kannst du ja zwischendurch mal erwähnen, dass es genau 11 verschiedene Würfelnetze gibt. Mal sehen, wer alle findet!!!

Ein besonderer Impuls für kleine Matheasse wäre: „Lege die Würfelnetze so, dass nach dem Zusammenbauen bei deinem Würfel die gegenüberliegenden Seiten die gleiche Farbe haben.“

So und jetzt das versprochene Highlight: Magische Netze. Im Internet bin ich auf die Idee gestoßen, richtig coole Bauwerke aus manchmal ziemlich komplizierten Netzen zu bauen. Also man kann aus zweidimensionalen Netzen dreidimensionale Körper konstruieren. Und durch den Magnetismus klappt dies ganz magisch wie ein Zaubertrick! Das solltest du unbedingt selbst mal ausprobieren und dann vor der Klasse alle in Staunen versetzen. Vorher können deine Matheforscher ja noch vermuten, was für ein Bauwerk aus dem Netz entstehen wird.

Hier siehst du mal 2 von meinen Experimenten. Hat super geklappt. Man muss einfach in der Mitte vorsichtig hochheben und dann fügt sich das Kunstwerk fast von selbst zusammen. Das klappt wirklich mit nur einer Hand!!!

Mathematische Kompetenzen:

  • Körpernetze kennen lernen
  • selbst alle 11 Würfelnetze erforschen und zu Würfeln zusammen bauen
  • Förderung des räumlichen Vorstellungsvermögens
  • aus den eigenen Bauwerken Körpernetze aufklappen
  • selbst Körpernetze entwickeln und zu einem Bauwerk zusammen fügen
  • Förderung von (mathematischer) Kreativität und von Problemlösefähigkeit
  • Fähigkeit zum zwei- und dreidimensionalen Denken

Ja und wenn du immer noch nicht genug hast, dann hab ich zum Schluss noch ein paar mathematische (geometrische) Knobeleien für die Klassen 3 bis 6:

  • Wie viele Würfel kannst du aus 18 Quadraten bauen?
  • Wie viele Quadrate brauchst du für einen Würfel mit der Kantenlänge 2?
  • Wie viele Quadrate brauchst du mindestens für einen Quader?
  • Ich habe zwei Trapeze und zwei Dreiecke, was kann ich daraus bauen?
  • Baue verschiedene Pyramiden.
  • Wie kann man eine Kugel / einen Ball bauen? Geht das überhaupt?
  • Baue einen Tetraeder, Hexaeder und Oktaeder (platonische Körper).

Ich freue mich, wenn du den Beitrag bis hierher gelesen hast und jetzt gleich loslegen möchtest. Ganz viel Spaß dabei!!!

Eure Mandy Fuchs

 

Das Haus vom Nikolaus (Update)

Alle Jahre wieder ist Advent und jedes Jahr kommt am 6. Dezember der Nikolaus. Du kennst diesen Blogbeitrag vielleicht schon aus den letzten Jahren. Aber neu ist zum einen, dass ich ein tolles Material dazu erstellt habe. Ein Material mit einem Vorschlag für ein offenes Forscherangebot (für die Grundschule oder auch für die Kita), mit Forscheraufträgen, mit Kopiervorlagen, mit Lösungshinweisen. Du kannst dir das Material hier anschauen und downloaden. Und zum anderen gibt es immer wieder neue  Ideen, was kleine und große Matheforscher daraus machen. Und das möchte ich dir natürlich zeigen.

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Na mal ehrlich? Wann hast du zum letzten Mal das „Haus vom Nikolaus“ gezeichnet? Erinnerst du dich noch? Du weißt schon, der Spruch lautet: „Das ist das Haus vom Nikolaus!“ und es geht darum, das Haus in einem Zug zu zeichnen, ohne den Stift abzusetzen und ohne eine Linie doppelt zu zeichnen. Na, kannst du es noch? In diesem Beitrag möchte ich mit dir erforschen, wie viel Mathematik eigentlich im „Haus vom Nikolaus“ steckt und wie du es als offenes mathematisches Spiel- und Lernfeld entweder in der Kita oder in der Grundschule einsetzen oder es einfach mit deinen kleinen Matheforschern zu Hause erforschen kannst.

Vorab für dich selbst einige Forscherfragen zum Ausprobieren:

  • Wie viele Möglichkeiten kennst und kannst du, das „Haus vom Nikolaus“ zu zeichnen?
  • Was vermutest du, wie viele Möglichkeiten es gibt, das „Haus vom Nikolaus“ in einem Zug zu zeichnen?
  • An welchen Eckpunkten kann man beginnen?
  • Was entdeckst du noch alles im „Haus vom Nikolaus“? Wie viel Mathematik steckt drin?
  • Was fällt dir ein, um mit Kindern das Nikolaushaus zu erforschen?

Ich selbst habe das Nikolaushaus schon oft in der Vorweihnachtszeit mit Kindern erforscht. Wenn du dich erinnerst, orientiere ich mich beim Einsatz offener mathematischer Spiel- und Lernfelder immer an drei Phasen: der Einstiegsphase, der Forscherphase und der Auswertungs- und Präsentationsphase. Diese grobe Gliederung gibt sowohl den Kindern als auch mir als Lernbegleiter eine gute Orientierung und einen Rahmen, in dem wir uns mit einer größtmöglichen Offenheit bewegen können, nämlich eine möglichst große Offenheit bzgl.

  • vielfältiger Ideen und Vorgehensweisen,
  • der Kreativität und der Vielfalt möglicher Entdeckungen,
  • der Wahl von Hilfsmitteln,
  • der Dokumentation und Ergebnispräsentation,
  • der Kommunikation sowie
  • der Teilnahme und Verweildauer der Kinder.

In der Einstiegsphase habe ich je nach Alter und Vorerfahrungen der Kinder entweder die Geschichte vom Sankt Nikolaus vorgelesen, erzählt oder von den Kindern erzählen lassen, das Gedächtnisspiel „In meinem Nikolausstiefel war …“ (in Anlehnung an das Spiel „Ich packe meinen Koffer…“) gespielt oder / und erste Ideen und Erfahrungen zum „Haus vom Nikolaus“ gemeinsam mit den Kindern zusammen getragen (das Haus in einem Zug zeichnen, Formen und Figuren erkennen und zählen, …).

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In der Forscherphase haben die Kinder dann die Möglichkeit bekommen, das Haus vom Nikolaus auf verschiedene Art und Weise zu entdecken und zu erkunden, wobei ich auch immer die Ideen der Kinder mit einbeziehe, z.B.:

  • das Haus in einem Zug zeichnen und dabei verschiedene Möglichkeiten finden,
  • das Haus mit verschiedenen Materialien (Formenplättchen, Zettel aus der Zettelbox, Wäscheklammern, Wollfäden, …) nachlegen bzw. bauen,
  • das Haus in verschiedenen Farben so ausmalen, dass Muster entstehen,
  • das Haus (welches auf dem Fußboden z.B. mit Kreide groß aufgemalt ist oder mit Malerkrepp aufgeklebt wurde) hüpfend erkunden,
  • das Haus zerschneiden und anschließend wieder zusammen setzen oder andere neue Figuren aus den Einzelteilen legen,
  • Spiegelexperimente am Nikolaushaus durchführen.

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In Abhängigkeit von der Vielfalt eigener Ideen kleiner Matheforscher bzw. von den Erfahrungen der Kinder im Umgang mit offenen Forscheraufgaben sollte bewusst entschieden bzw. ausgewählt werden, wie viele Materialien und Impulse den Kindern angeboten werden, damit es durch die Fülle von Möglichkeiten nicht zu Überforderungen oder auch Eingrenzungen kommt. Es ist natürlich gut möglich, das Thema über mehrere Tage auszudehnen.

Als Materialien und Hilfsmittel habe ich für die Kinder in der Regel folgendes parat:

  • verschiedengroße (auch laminierte) Vorlagen vom „Haus von Nikolaus“
  • Papier und Stifte (auch Folienstifte)
  • Klebestifte, Scheren, Kreppband (Malerkrepp)
  • verschiedenfarbige Formenplättchen (Dreiecke, Vierecke)
  • einen Taschenspiegel
  • noch andere Materialien zum Bauen des Nikolaushauses, z.B. Bausteine, Stäbchen, Wäscheklammern, …)
  • und neu: die Impulskarten (vor allem für Kinder, die noch keine eigenen Ideen entwickeln können oder wollen)

Die Vorlagen bekommst du alle im Material hier: hier anschauen und downloaden. 

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An dieser Stelle möchte ich nochmal ganz deutlich betonen, dass das „Haus vom Nikolaus“ für Matheforscher verschiedener Altersstufen (also auch und besonders für heterogene Gruppen oder Schulklassen) und generell für Kinder mit verschiedenen Lernausgangslagen sehr gut geeignet ist. Eigentlich können Kinder ab etwa 4 Jahren damit beginnen das Nikolaushaus zu erforschen, nach oben ist keine Altersgrenze gesetzt. Das „Haus vom Nikolaus“ wächst sozusagen mit den Erfahrungen und mit den ständig wachsenden Kompetenzen der Kinder mit. Die folgenden Impulse machen dies deutlich:

  • Welche Figuren entdeckst du im „Haus vom Nikolaus“?
  • Zähle Dreiecke und Vierecke.
  • Male zwei Dreiecke so aus, dass ein großes Dreieck (ein Viereck bzw. Quadrat) entsteht.
  • Lege das Haus so mit Legefiguren, dass man die Vierecke gut sehen kann, dass Muster entstehen, …
  • Lege ein großes „Haus vom Nikolaus“ mit Legefiguren aus.
  • Welche Buchstaben verstecken sich im „Haus vom Nikolaus“? Male sie ein.
  • Hast du eine Idee, wie der Spruch weitergehen könnte? Male auch dazu.
  • Welche anderen Figuren kannst du in einem Zug zeichnen, ohne eine Linie doppelt zu verwenden?
  • Wie viele verschiedene Möglichkeiten findest du, das „Haus vom Nikolaus“ in einem Zug zu zeichnen? Welche Anzahl vermutest du? Wie kannst du deine Vermutung überprüfen? An welchen Eckpunkten kann man beginnen?

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In der Auswertungs- und Präsentationsphase stellen wir die entstandenen Forscherergebnisse vor und werte sie gemeinsam aus. Die Kinder zeigen und beschreiben dabei ihre Figuren und sprechen über ihre Entdeckungen. Haben die Kinder ihre Forscherergebnisse gelegt oder gebaut, dokumentiere ich diese immer durch Fotoaufnahmen.

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Die Entdeckungen meiner Kinder waren und sind immer sehr unterschiedlich, was du anhand der Fotos hier nur erahnen kannst. Zum Beispiel hat die 5-jährige Juli eine Tanne und einen Engel jeweils aus den 5 ausgeschnittenen Dreiecken gelegt. Hanna (auch 5 Jahre) hat viele Buchstaben (X, Z, M, W, N, Y, A, L) im Nikolaushaus entdeckt und diese eingezeichnet. Aus immer 5 gleichen (rechtwinkligen) Dreiecken entstehen drei verschieden große Häuser mit einem schönen Muster. Dies fand Tom (6 Jahre) besonders toll. Der 4-jährige Titus war von Spiegelexperimenten am „Haus vom Nikolaus“ so beeindruckt, dass er immer wieder neue Figuren mit einem Taschenspiegel erzeugt hat. Malena hat sehr konzentriert versucht, das Haus immer wieder zu zeichnen, ohne den Stift abzusetzen, was ihr auch zunehmend besser gelang. Lanis (6 Jahre) hat ohne Probleme alle 9 Dreiecke und auch die beiden Quadrate entdeckt. In Grundschulgruppen finden Kinder es meist spannend herauszufinden, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, das „Haus vom Nikolaus“ in einem Zug zu zeichnen. Es gab sogar mal einen Klassenwettbewerb. Hierbei kamen die Kinder auf die Idee, ihre gefundenen „Wege“ als Zahlencodes aufzuschreiben. Hierzu nummerierten sie die Eckpunkte des Hauses und versuchten nach einem besonderen System vorzugehen, so dass keine Lösung doppelt ist und sie auch sicher sein konnten, alle Lösungen zu finden. Das Zeichnen eines Baumdiagrammes (vgl. Mathe für kleine Asse 3/4, Band 1, S. 76) ist ebenfalls eine gute Strategie.

Schaut mal, was es gerade bei einer Fortbildung für eine neue Idee gab: Aus vielen kleinen Nikolaushäusern dreh- und achsensymmetrische Muster und Figuren legen.

Hier habe ich nun einige mögliche Entdeckungen für dich zusammengefasst:

  • Im „Haus vom Nikolaus“ gibt es insgesamt 9 (rechtwinklige) Dreiecke zu entdecken: 5 kleine und 4 große Dreiecke. Die 4 großen Dreiecke sind aus je 2 kleinen Dreiecken zusammengesetzt.
  • Im „Haus vom Nikolaus“ gibt es 2 Vierecke (Quadrate), das kleinere besteht aus 2 und das größere aus 4 Dreiecken.
  • Das „Haus vom Nikolaus“ ist symmetrisch.
  • Beim Zeichnen der Figur kann man nur unten rechts und unten links beginnen. Es gibt von beiden Ecken aus jeweils 44 Möglichkeiten, also insgesamt 88 verschiedene Wege das Haus in einem Zug zu zeichnen.
  • Ein möglicher Erweiterungsspruch: „Das ist das Haus vom Nikolaus und nebenan das Haus vom Weihnachtsmann.“

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Das enorme Potenzial des offenen Spiel- und Lernfeldes zum „Haus vom Nikolaus“ liegt darin, dass zum einen bildungsbereichs- bzw. fächerübergreifende Möglichkeiten vorhanden (Sprache: Erkennen von Buchstaben, Nikolausgeschichte erzählen, …; Musik: Nikolauslieder singen; Bewegung: rhythmisches Hüpfen und Springen) und zum anderen drei mathematische Inhaltsbereiche enthalten sind, nämlich Raum und Form; Zahlen und Strukturen sowie der Bereich der Kombinatorik. Wenn sich Kinder mit dem Nikolaushaus beschäftigen, leistet dies einen Beitrag zur Förderung ihrer feinmotorischen Kompetenzen, ihrer Problemlösekompetenzen, ihrer Sprachkompetenzen und ihrer Kreativität. Sie haben zudem die Möglichkeit

  • Muster und Strukturen (das Wesen der Mathematik) zu erkennen und zu nutzen,
  • Formen und Figuren zu erkennen und zu zählen,
  • Figuren in einem Zug zu zeichnen (Eins-zu-Eins-Zuordnung und Auge-Hand-Koordination),
  • ihr räumliches Vorstellungsvermögen zu schulen sowie
  • Spiegelexperimente durchzuführen.

Soviel Mathematik steckt im Haus vom Nikolaus!

Ich wünsche dir viel Spaß und Freude mit dem Material (hier: Das Haus vom Nikolaus) und eine besinnlich schöne Adventszeit. Wie immer freue ich mich über deinen Kommentar!

Mandy Fuchs

PS: Wenn du noch Tipps für mathematische Bilderbücher oder tolle mathematische Spielmaterialien zu Weihnachten brauchst, dann schaue einfach mal hier (für Bücher) und hier (für Spiele).

Ein Mathebuch der anderen Art

Hast du gewusst, dass 2 Fußballmannschaften auf die Zunge eines Blauwales passen und dass die Riesenvogelspinne so groß ist, dass sie einen Essteller ausfüllt? Ich nicht und mich bringt es wirklich zum Staunen, so wie die unsagbar vielen anderen spannenden Vergleiche in „Das großen Buch der Vergleiche“. Dieses Buch ist zurzeit mein Lieblingsbuch aus der Welt der Mathematik und ihr solltet es wirklich für eure Forscher- oder Leseecke in der Schule, in der Kita oder zu Hause anschaffen. Warum? Das möchte ich euch jetzt erzählen. (Übrigens hab ich das Buch selbst gekauft und wurde nicht beauftragt dafür Werbung zu machen.)

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Was ist groß? … Mit dieser Frage beginnt das Buch. Die Größe von etwas, das man noch nie (oder nur selten) gesehen (oder selbst erfahren) hat, kann man sich schwer vorstellen. Erst recht, wenn es ultraschwer, klitzeklein, megaschnell oder riesig hoch ist. Zwar kann man Größen messen, aber für manche Matheforscher und Matheforscherinnen sagt so eine Zahl nicht viel aus. Da hilft es wirklich, die Größe mit etwas zu vergleichen, was man gut kennt oder schon mal gesehen bzw. gefühlt hat. Was man zum Vergleichen aussucht, ist eigentlich egal, es darf witzig, ungewöhnlich oder herrlich verblüffend sein. Hast du zum Beispiel geahnt, dass eine typische Kumuluswolke einen Durchmesser von etwa 1 km hat und ungefähr 500 000 Liter Wasser enthält. Diese Wolke würde ca. so viel wiegen wie 83 Elefanten.

Liebe Mathematiklehrerinnen und Mathematiklehrer aufgepasst. Wenn ihr die verschiedenen Größenbereiche im Mathematikunterricht behandelt, egal ob Längen, Gewichte, Zeiten usw., ist es nicht das Ziel, dass die Kids gut umrechnen bzw. von einer Einheit in eine andere umwandeln können. NEIN!!! Vorstellungen zu den verschiedenen Größen gilt es zu entwickeln! Und genau dafür ist dieses Buch einfach genial.

Auf insgesamt 40 Doppelseiten wird jeweils ein spannendes Thema vorgestellt. Und dabei gibt es sooooo viel zu entdecken, dass es wohl mehr als ein Jahr braucht, um wirklich alles aufzuspüren.

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Das große Buch der Vergleiche macht also Größen für Kinder begreifbar. Denn wenn man sagt: „Eine Giraffe ist 5,50 Meter groß.“, können Kinder damit wenig anfangen, sie können es sich nicht oder nur schwer vorstellen. Aber wenn man sagt: „Eine Giraffe ist so groß wie drei Menschen.“, dann ist das viel interessanter! Und die höchsten Bäume, die Riesenmammutbäume, sind so hoch wie 21 Giraffen. 7 Mammutbäume sind so hoch wie das höchste Gebäude der Welt, das Burj Khalifa. Und wenn man das Burj Khalifa 11 mal übereinander stapeln würde, dann hat man die Höhe des Mount Everests. Das alles ist aber natürlich nicht als Text im Buch, sondern in tollen Bildern!

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Übrigens kann das Buch mit seinen vielen Ideen und Vergleichen Kinder und ihre Lernbegleiter in der Kita oder Grundschule dazu anregen, ein Lapbook über bestimmte Größen anzufertigen. Was das ist und wie das geht erfährst du hier im Material: Mein Lapbook Größen. Gern kannst du auch nochmal meinen Blogbeitrag dazu nachlesen: Größenexperten vermessen die Welt.

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Aber weiter im großen Buch der Vergleiche. Das ist auch noch eine meiner Lieblingsseiten „Große Krabbler“. Hier sind einige Tiere in Originalgröße abgebildet. Zum Beispiel die größte gemessene Achatschnecke (39,3 cm lang!) oder der Bläuling als kleinster Schmetterling der Welt.

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Eine geniale Idee ist auch, sich bei Höhenrekorden die Einheit selbst auszusuchen: Links mit Kilometermaßstab oder rechts mit Bleistiftlängen.

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Und weil ich selbst einen Wellensittich habe, gefällt mir auch die Idee, Rechenaufgaben zu lösen: Wie viele Exemplare bestimmter Tiere bräuchte man, um einen Blauwal aufzuwiegen? (Stellt sich mir natürlich die Frage: Wie viele Wellensittiche schwer ist eigentlich ein Blauwal?)

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So könnte ich jetzt noch stundenlang weitermachen. Aber ihr solltet selbst einen Blick ins Buch werfen. Vielleicht braucht ihr dazu ja noch den Rat einer wirklichen Kinder- und Jugendbuchexpertin. Bei meiner Recherche zu diesem Buch bin ich auf den Blog von Brigitte Wallinger gestoßen: Brigitte Wallingers Kinderbuchblog (Es lohnt sich übrigens wirklich, mal dort vorbei zu schauen: www.wallinger.at) Ihrer Rezension kann ich mich voll und ganz anschließen. Hier mal ein paar Auszüge:

Leselevel: ♦♦♦◊◊
Wissenssteigerung: ♦♦♦♦♦
Humor: ♦♦♦♦◊
Spannung: ♦♦♦♦♦
Gefühl: ♦♦♦♦♦
Elternvergnügen: ♦♦♦♦♦

Zielgruppe: ab 6 Jahren

96 Seiten; gebundene Ausgabe um € 16,95

Themen: Natur, Naturwissenschaften, Vergleiche, Sachbuch

Das große Buch der Vergleiche: Groß wie ein Wolkenkratzer, klein wie eine Maus überrascht mit witzigen Vergleichen: Die Zunge des Blauwals ist so groß, dass 2 Fußballmannschaften darauf passen. Ein Nashornkäfer kann das 100-fache seines Körpergewichts stemmen, das ist, als würde ein Mann 1 Afrikanischen Elefanten + 1 Breitmaulnashorn stemmen. Unsere Mundspeicheldrüsen produzieren pro Jahr so viel Speichel, dass man damit 3,5 Badewannen füllen könnte (ja, das ist eklig, aber wahr!). Und all diese Zahlen werden nicht nur beschrieben, sondern auch noch bildlich dargestellt. Perfekto!

Wie sollen sich Kinder die Größe oder das Gewicht von etwas vorstellen, das sie noch nie gesehene haben, noch dazu, wenn sie eigentlich nicht wissen, wie schwer 1 Tonne oder wie hoch 100 Meter sind? Durch Vergleiche mit Dingen, die Kinder kennen, veranschaulicht dieses tolle Sachbuch interessante naturwissenschaftliche Fakten zu den Themen Mensch, Tiere, Pflanzen, Weltall, Naturkatastrophen wie Lawinen und Erdbeben, Energie, Wetter, Wasser (inkl. Ozeane und Tiefsee), Höhe (Tiere, Bäume, Gebäude, Berge), Sphärische Höhe (alle Höhenangaben erfolgen in km sowie der Anzahl übereinandergestapelter Bleistifte), das Erdinnere, Temperatur, Rekorde, Sonnensystem, Weltraum, Schwerkraft, Dinosaurier, Sport, Maschinen, Physik, die Sinne und die Geschichte der Erde. Kurz: Alles, was Kinder an naturwissenschaftlichen Informationen wissen wollen und sollen steckt in diesem Buch, und zwar so erklärt, dass man sich was darunter vorstellen kann und es sich merken kann (Das macht dieses Buch zu einem idealen Geschenk für praktisch jedeN). Und die Illustrationen von Paul Boston sind auch genial, sodass auch die Augen der Kids bestens unterhalten werden. Dieses Buch ist ein perfektes Rundumpaket, ein erstklassiges Sachbuch, das die Kinder bestens unterhält.

Die letzte Doppelseite des Buches ist dann noch für die Forscherergebnisse kleiner Matheforscher reserviert. Hier dürfen sie eigene Vergleiche austüfteln und berechnen.

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Danach gibt es ein großes alphabethisches Sachregister, so dass man auch mal nach etwas ganz Speziellem suchen kann. Und die allerletzte Seite beschreibt, wo der Durchschnitt herkommt. Ideal zum Einsatz im Mathematikunterricht der Grundschule oder der weiterführenden Schulen, wenn dieses Thema „Durchschnittsberechnungen“ und „Näherungswerte“ dran ist.

Also mein Fazit: Dieses Buch hat mich rundum begeistert, so muss ein mathematisches Sachbuch für Kinder sein: kreativ, spannend, mit vielen genialen Illustrationen und einprägsamen Fakten. So bekommt jeder einen neuen, spannenden und vor allem mathematischen Blick auf unseren Planeten. Und ganz nebenbei lernen nicht nur die Kinder ganz viel über Mathematik!

Weitere tolle mathematische Kinderbücher findest du hier: Kinderbücher

Bis bald, eure Mandy Fuchs

Ein Würfeltrick und mehr

Gleich zu Beginn ein Würfeltrick für dich: Stell dir vor du hast 3 Würfel und stellst diese als Turm übereinander. Ich behaupte, dass ich mit nur einem sehr kurzen Blick auf deinen Würfelturm sofort die Summe aller insgesamt sichtbaren Augenzahlen nennen kann. Ja genau, auch die, die nur zu dir zeigen und die ich eigentlich nicht sehen kann.

Ein Würfeltrick

Hier bei diesem Würfelturm zum Beispiel ist die Gesamtsumme der sichtbaren Augenzahlen 45.

Na wie funktioniert dieser Würfeltrick?  Du kannst ja beim Lesen des Beitrages weiter darüber nachdenken.

Dieser Würfeltrick, der sich übrigens ab dem 3. Schuljahr eignet, ist nur eine von vielen motivierenden Einsatzmöglichkeiten rund um das Thema Würfel. Mit Würfeln kannst du noch viel mehr anstellen, z.B.:

  • frei und kreativ legen und bauen,
  • Muster legen und erforschen,
  • viele tolle Würfelspiele spielen,
  • natürlich jede Menge Rechenaufgaben erwürfeln und rechnen,
  • statistische Daten erfassen und Wahrscheinlichkeiten thematisieren und sogar
  • Sudokus damit erstellen.

Wahrscheinlich fallen dir sogar noch weitere Einsatzmöglichkeiten für Würfel ein, denn Würfel eignen sich fantastisch, mathematische Kompetenzen sowohl im Kindergarten als auch im Mathematikunterricht der Grundschule zu fördern und zwar auf spielerische Weise. Ich möchte dir in diesem Beitrag einige meiner Erfahrungen und Ideen von Kindern dazu vorstellen und natürlich auch meine Lieblingswürfel zeigen.

Damit können wir ja beginnen, denn du fragst dich sicherlich welche Würfel du nutzen kannst bzw. wo du viele tolle Würfel herbekommst. (Und ja, da ist Werbung dabei. Aber aus voller Überzeugung.)

Vielleicht hast du so wie ich eine eigene Würfelsammlung. Die kannst du natürlich super nutzen. Der Nachteil ist hier nur manchmal, dass du nicht viele gleiche Würfel einer Sorte hast, was manchmal sehr nützlich sein kann.

Im Handel findest du eine Fülle von Holz- oder Kunststoffwürfeln. Oft kannst du viele gleiche Würfel in verschiedenen Farben bestellen. Das ist super z.B. für Würfelmuster, wie wir nachher noch sehen werden. Hier hab ich mal ein Beispiel verlinkt. Klick einfach auf das Bild.

Bunte Spielwürfel

Super für den Mathematikunterricht in der Schule seid ihr mit dem Würfelkoffer hier ausgestattet. Im Matheunterricht ist er ab Klasse 1 bis in die Sekundarstufe gut einsetzbar, denn bei den 162 Würfeln ist alles dabei: Augenwürfel, Zahlenwürfel, Rechenzeichenwürfel, Blankowürfel und jede Menge von den polyedrischen Würfeln mit den Zahlen von 1 bis 12 oder sogar bis 20 und sogar mit Zehner-, Hunderter- und Tausenderzahlen. Somit könnt ihr spielerisch Zahlen würfeln und richtig aufschreiben, Zahlenreihen würfeln, Rechenaufgaben erwürfeln und lösen, Wahrscheinlichkeitsübungen durchführen, verschiedene Rechenarten spielerisch trainieren, den Zahlenraum bis 10.000 kennen lernen und natürlich viele Brett-, Glücks-, und Gesellschaftsspiele spielen. Echt cool diese Sammlung!

Würfelkoffer 3

Und dann gibt es ja auch noch die Flüsterwürfel. Kennt ihr die schon? Super leise beim Spielen, Bauen und Würfeln. Nur durch die nicht abgerundeten Kanten und Ecken würfeln diese Würfel nicht ganz so gut wie die anderen.

Flüsterwürfel

Und natürlich sollten in keiner Kita und in keiner Grundschule die tollen großen Schaumstoffwürfel fehlen. Damit könnt ihr zum Beispiel super den Würfeltrick von oben im Sitzkreis vorführen.

Nun möchte ich dir einige der tollen Ideen von Kindern zeigen, die entstanden sind, als wir mit Würfeln gespielt und geforscht haben. In freien Phasen sowohl im Kindergarten als auch in der Grundschule, lasse ich die Kinder einfach mit Würfeln spielen und beobachte genau, was sie tun. Und ganz oft komme ich sehr ins Staunen, denn ihre Ideen sind unglaublich. Schau mal hier:

Wenn du die Kinder befragst, was sie tun, dann können sie oft ganz genau ihre Ideen beschreiben, wie z.B. „Ich lege immer gleiche Farben und Zahlen.“ oder „Mein Baum sieht auf beiden Seiten gleich aus.“ Somit kann man schon gut an mathematische Inhalte wie Symmetrien und Muster anknüpfen.

Wenn du die Kinder direkt herausforderst selbst Muster mit Würfeln zu legen oder zu bauen, dann kommt schon mal sowas dabei raus:

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Alle diese Muster bieten sehr viel Potential für mathematische Gespräche (z.B. zur Symmetrie, zu größtmöglichen Summen),  weiterführende Aufgaben und natürlich für Berechnungen und Zahlen- bzw. Summenvergleiche verschiedener Art. Welche Ideen hättest du?

Ein anderes Lieblingsthema von mir ist ja Sudoku wie du weißt. Wenn du magst, kannst du dir hier noch einmal meinen Blogbeitrag zum Thema SUDOKU durchlesen und natürlich auch gern das Material dazu downloden. Klick einfach hier: Sudokumaterial

Sudoku-Kopiervorlage und Anleitung

Spielwürfel sind für Sudokus super gut geeignet, denn dann brauchst du nicht differenzieren, denn die Differenzierung geschieht (fast) automatisch. Fordere deine Kinder einfach auf, selbst eigene 4 mal 4-Sudokus mit Würfeln zu erstellen. Wenn du denkst, das können sie nicht, dann hast du dich geirrt. Probier es mal aus! Ist zum Beispiel auch ein gutes Thema für eine Forscherstunde oder sogar eine Vertretungsstunde.

Manche Kinder erstellen ihre Sudokus mit Würfeln und achten dabei nicht auf die Augenzahlen, sondern nur auf die Farben. So zum Beispiel:

Farbsudoku

Andere Kinder achten nur auf die Augenzahlen und ignorieren die Farben. Das geht zum Beispiel einfarbig oder auch bunt (mit oder ohne System). Spannend oder?

Ganz knifflig wird es natürlich, wenn man sowohl die Farben als auch die Augenzahlen berücksichtigt. Genau das richtige für kleine Matheasse, erst recht, wenn es dafür auch noch verschiedene Möglichkeiten gibt.

Na, hast du jetzt auch gleich Lust bekommen viele bunte Würfel zu sammeln und mit deinen Kindern zu würfeln oder zu spielen oder zu forschen? Aber HALT …. du bist mir erst noch die Lösung des Würfeltricks schuldig. Wenn du magst, dann schreib mir doch einfach gleich direkt hier übers Kontaktformular. Gern auch deine eigenen Würfelideen oder Fragen zum Thema.

Ich freue mich auf deine Lösung und bis bald.

Mandy Fuchs