Kinder benötigen Freiräume, um sich zu entfalten und um auf Entdeckungsreisen gehen zu können. Sie wollen ihre „Schwingen ausbreiten“ und auf ihre Art und Weise die Welt erobern. Dazu brauchen sie eine Umwelt, die genau das für sie bereit hält. Und hierzu gehören vor allem starke Eltern.
Die Auffassungen, wie Bildung und Erziehung heute sein sollte, könnten gegensätzlicher kaum sein. Die momentanen Spannungsfelder innerhalb der aktuellen Bildungsdebatte sind sogar besorgniserregend: Einerseits gibt es wegweisende Erkenntnisse der Hirnforschung, der Entwicklungspsychologie und der Pädagogik darüber, wie Lernen und Bildung aus der Sicht von Vielfalt und Verschiedenheit heute gestaltet werden sollten, so dass jedes Kind seine angeborenen Begabungen entfalten kann. Andererseits jedoch fällt es schwer bzw. gelingt es nur selten, das theoretische Wissen im (Bildungs)Alltag umzusetzen. Noch immer beherrschen Unsicherheiten, Unverständnis, Angst, Scham, Macht und Druck sowie eingeengtes Denken viele Lernorte. Die Gründe hierfür sind komplex: sie umfassen lang gelebte Traditionen, gesamtgesellschaftliche Wandlungsprozesse, finanzielle Ressourcenknappheit, widersinnige bildungspolitische Gesetzesvorgaben, Missverständnisse bezüglich der umzusetzenden Bildungskonzepte und vor allem auch die eigenen biografischen Erfahrungen von Erwachsenen, aus denen sich Einstellungen und Haltungen manifestieren.
Als Autorin möchte ich Eltern wachrütteln, stärken, bestärken, begeistern und sie aktivieren. Ich möchte ihnen Mut machen und sie anregen zu hinterfragen, eigene Glaubenssätze zu reflektieren, Bestehendes infrage zu stellen und immer dabei auszuloten, durch welche bereits geöffneten Türen es lohnt hinauszutreten, um Neuem zu begegnen – getreu dem Grundsatz: Die Klarheit über die Vision des eigenen Lebens bringt Sicherheit und Gelassenheit in der Begleitung des eigenen Kindes.
Einerseits spüren Eltern oft eine ziemliche Verunsicherung und Hilflosigkeit bzgl. der Fülle von Bildungs- und Erziehungsmöglichkeiten für ihre Kinder. Andererseits fragen sie sich, wie ihr Kind das derzeitige Bildungssystem unbeschadet überstehen kann, denn sie erahnen eine Schieflage zwischen dem, wie sie fühlen, wie Kinder eigentlich aufwachsen sollten und der aktuellen Situation in so manchen Kitas und Schulen. Durch eine andere und vor allem achtsame und klare Sicht auf sich selbst und auf ihre Kinder sowie auf deren ungeahnten Bildungspotenziale werden sie inspiriert, Kita, Schule und co. gelassener zu sehen und das Leben gemeinsam mit ihren Kids (im JETZT) zu genießen.
Die spannende Frage ist also: Wie können Eltern trotz diverser Unsicherheiten und vermeintlich widersprüchlicher Möglichkeiten durch die Vielfalt der heutigen Gesellschaft und trotz des nicht immer gut funktionierenden Bildungssystems mit einer „professionellen Gelassenheit“ für ihr Kind da sein und ihm durch Wertschätzung, Vertrauen und Liebe aber vor allem durch eigene Klarheit und Achtsamkeit all das geben, damit es wie ein kleiner glücklicher Adler die Welt entdecken und seine Potenziale zum Strahlen bringen kann?
Meine Blogbeiträge sollen deshalb vereinen und verbinden: Eltern mit ihren Kindern, Mütter und Väter mit sich selbst und Familien mit den Institutionen des „Bildungssystems“. Ich betrachte hierbei die Verantwortung von Eltern in Bezug auf Bildung und Erziehung ihrer Kinder aus einer ganzheitlichen und für sie nachvollziehbaren Perspektive aber immer im Sinne „Klare Eltern, starke Kinder“.